Die Strategie scheint erste Erfolge zu zeigen: Die Inflationsrate im Mai sank auf 4,2 Prozent, den niedrigsten Wert seit zweieinhalb Jahren. Milei kommentierte die Entscheidung des IWF als "gute Nachrichten" und betonte, dass sein Programm "fest auf Kurs" sei.
Um sein Reformpaket durchzusetzen, hat Milei mit erheblichem politischen Widerstand zu kämpfen. Seine Partei hat keine eigene Mehrheit in beiden Kongresskammern, was die Verabschiedung seiner Gesetzesvorhaben erschwert. Dennoch konnte der Senat in Buenos Aires am Donnerstag für Mileis Reformen stimmen, darunter ein einjähriger "wirtschaftlicher Notstand", der weitreichende Befugnisse zur Auflösung von Behörden und zur Privatisierung staatlicher Unternehmen vorsieht.
Das Paket umfasst auch Maßnahmen wie die Kürzung der Mindestrente und die Einschränkung von Arbeitnehmerrechten, was zu weiteren Protesten führte. Bei einer Demonstration am Mittwoch wurden dutzende Menschen verletzt, was die wachsende soziale Unruhe im Land widerspiegelt.
Die Entscheidung des IWF, weitere finanzielle Unterstützung bereitzustellen, zeigt das Vertrauen in die wirtschaftspolitischen Maßnahmen von Präsident Milei. Die Kredittranche von 793 Millionen Dollar wird verwendet, um die Devisenreserven des Landes zu stärken und die wirtschaftliche Stabilität zu sichern.
Trotz der positiven Entwicklungen gibt es Bedenken hinsichtlich der langfristigen Auswirkungen von Mileis Politik auf die soziale Sicherheit und die Arbeitsbedingungen. Kritiker argumentieren, dass die drastischen Kürzungen und Privatisierungen die soziale Ungleichheit verschärfen könnten.
Insgesamt stellt sich Argentinien unter der Führung von Javier Milei einem schwierigen Reformprozess und einer tiefgreifenden wirtschaftlichen Umstrukturierung. Während die Unterstützung des IWF vorläufige Stabilität bietet, bleibt abzuwarten, wie die Bevölkerung und die politischen Kräfte auf die anhaltenden Herausforderungen reagieren werden.