El Niño und sein Gegenstück La Niña begünstigen Extremwetter in verschiedenen Weltregionen. El Niño umschreibt die Erwärmung des Oberflächenwassers im östlichen Pazifik und weltweit veränderte Luft-und Wasserströmungen. Es bringt meist starke Trockenheit in Australien, Teilen Afrikas und Südamerikas und heftige Niederschläge etwa an der amerikanischen Pazifikküste bis nach Kalifornien mit sich. La Niña gilt als Kaltphase, in der die Strömung die Erwärmung über die Sonneneinstrahlung in tiefe Gewässer des Westpazifiks führt, wo sie gespeichert wird.
Erstmals seit rund 20 Jahren waren seit 2020 gleich drei La-Niña-Jahre aufeinander gefolgt. Dies sei nun vorbei, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. "Die abkühlende Wirkung von La Niña bremste vorübergehend den globalen Temperaturanstieg, obwohl die vergangenen acht Jahre die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen waren", sagte er. "Wenn wir in eine El-Niño-Phase eintreten, dürfte dies zu einem weiteren Anstieg der globalen Temperaturen führen."
2016 war das Jahr mit der höchsten Durchschnittstemperatur seit der Industrialisierung. Sie lag etwa 1,3 Grad über dem vorindustriellen Niveau (1850-1900). Es war nach Angaben der WMO von einem El Niño geprägt. 2022 war das fünft- oder sechstwärmste Jahr. Die Unterschiede sind zu gering für eine Rangordnung. Die Chance, dass eines der nächsten vier Jahre den Temperaturrekord bricht, liegt nach Angaben der WMO bei 93 Prozent.
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