Der ursprünglich aus Kolumbien stammende und später in die USA eingebürgerte Mann arbeitete nach Angaben des Justizministeriums unter anderem von 1994 bis 1995 im Nationalen Sicherheitsrat der US-Regierung und von 2000 bis 2002 als US-Botschafter in Bolivien. Mehr als zwanzig Jahre war er demnach in verschiedenen an das US-Außenministerium angedockte Positionen tätig. Von 2006 bis 2012 sei er Berater des Befehlshabers des Südlichen Kommandos des US-Militärs gewesen, zu dessen Zuständigkeitsbereich Kuba gehört.
Justizminister Merrick Garland teilte mit, die Anklage decke "eine der weitreichendsten und am längsten andauernden Unterwanderungen der Regierung der Vereinigten Staaten durch einen ausländischen Agenten auf". Der Direktor der Bundespolizei FBI, Christopher Wray, sagte, der Mann habe seinen Eid, die Verfassung zu schützen und zu verteidigen, verletzt und das Vertrauen des amerikanischen Volkes verraten.
Laut Justizministerium soll der Mann bei einer Reihe von Treffen in den Jahren 2022 und 2023 mit einem verdeckten FBI-Ermittler seine "jahrzehntelange" Tätigkeit für Kuba zugegeben haben. Um dem Mann sein Geständnis zu entlocken, habe sich der FBI-Ermittler selbst als geheimer Mitarbeiter des kubanischen Geheimdienstes ausgegeben. Während des Treffens habe sich der Mann wie ein "kubanischer Agent" verhalten und die USA durchweg als "Feind" bezeichnet.
Nun muss der 73-Jährige im US-Bundesstaat Florida vor Gericht erscheinen. Zuvor hatten US-Medien berichtet, der Mann sei bei sich Zuhause in Miami festgenommen worden.