Kurz vor dem Start des Marathons am Morgen waren laut Polizei acht Aktivisten von zwei Seiten auf die Strecke auf der Straße des 17. Juni gelangt. Sie verschütteten orange Farbe und hatten Banner der Gruppe Letzte Generation dabei. Einsatzkräfte schritten demnach ein, bevor sich die Aktivisten ankleben konnten. Auf der Straße blieben Farbkleckse zurück. Die weiteren Störversuche sollen sich laut Polizei an verschiedenen Orten entlang der Strecke ereignet haben. Die Beschuldigten seien etwa bei vorbereitenden Handlungen beobachtet worden und Einsatzkräfte unmittelbar eingeschritten, sagte die Sprecherin.
"Wir tun das, weil wir in einer Notlage sind. In existenzieller Gefahr!", schrieb die Letzte Generation auf der Plattform X, früher Twitter, zu der Aktion. "Übrigens: Uns tut es genauso leid, den Alltag eines Handwerkers zu unterbrechen wie den langersehnten Wettbewerb einer Läuferin." Die Gruppe forderte erneut, dass Deutschland ab 2030 auf fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Erdgas verzichtet. Die Bundesregierung peilt das Jahr 2045 für eine klimaneutrale Wirtschaft an.
Die Gruppe hatte angekündigt, den Marathon unterbrechen zu wollen. Mitglieder der Gruppe protestierten die gesamte Woche über mit Aktionen in Berlin. Bereits am Samstag hatten Aktivisten eine Kreuzung in der Nähe des kleineren Skater-Marathons besetzt. Einsatzkräfte trugen sie weg.
Um schneller einschreiten zu können, erließ die Polizei bereits vor zwei Wochen ein Verbot nicht angemeldeter Demonstrationen der Letzten Generation im Gebiet des Marathons. Es gilt seit Samstagvormittag und bis Sonntag um Mitternacht. Zu möglichen nun fälligen Strafen sagte die Polizeisprecherin: "Grundsätzlich müsste es so sein, dass alle, die gegen die Allgemeinverfügung verstoßen haben, ein Ordnungsgeld bekommen in Höhe von 2000 Euro." Das sei aber noch ein Verwaltungsakt.
Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sowie Sport- und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) dankten auf der Plattform X jeweils der Polizei für den störungsfreien Ablauf. Die Polizei wollte nach eigenen Angaben am Sonntag mit 1164 Kräften beim Marathon im Einsatz sein. Vor einer Woche besprühten Aktivisten das Brandenburger Tor in der Nähe des Marathon-Ziels mit oranger Farbe.
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