Der Grünen-Politiker hatte in einem Interview des Instagram-Kanals "Münchner Gesindel" auf die Frage, wie er zur Cannabis-Legalisierung stehe, geantwortet: "Wir leben in der Stadt mit der weltweit größten offenen Drogenszene, nämlich dem Oktoberfest, und deswegen finde ich, wenn man das in der Stadt hat, dann muss man beim Thema Legalisierung genauso klar sein." Beides sei aus seiner Sicht vollkommen okay und beides sollte aber in einem angemessenen Rahmen passieren. Das Interview wurde am Samstag bei Instagram veröffentlicht.
"Hier wird vermittelt, dass auf der Wiesn große Mengen Drogen konsumiert werden, das ist falsch", sagte Christian Schottenhamel, Sprecher der Wiesn-Wirte. "Es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen Haschisch rauchenden Personen und fröhlich feiernden Wiesn-Besuchern. Bier ist keine Droge."
Dem trat Krause entgegen. Cannabis sei eine Droge, "Alkohol aber auch". Seine Aussage im Interview müsse man nicht so "bierernst" nehmen. "Ich gehe sehr gerne auf die Wiesn und wollte darauf hinweisen, dass unser Münchner Motto "Leben und leben lassen" aus meiner Sicht auch für Cannabis gelten sollte." Bei Cannabis habe man in Deutschland bisher mit zweierlei Maß gemessen beziehungsweise tue es teilweise immer noch. "Es ist gut, dass das der Bundestag mit der Legalisierung jetzt ändern möchte."
Krause war vor knapp zwei Wochen zum neuen zweiten Bürgermeister von München gewählt worden. Die Neuwahl war nötig geworden, weil die bisherige Amtsinhaberin Katrin Habenschaden (Grüne) bei der Deutschen Bahn die Leitung des Bereichs Umwelt und Nachhaltigkeit übernimmt. Bereits vor Dominik Krause hatten Grünen-Politiker das Oktoberfest als "größte offene Drogenszene" bezeichnet - unter ihnen zum Beispiel auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth.