Ein schwerwiegender IT-Ausfall hat weltweit zu massiven Störungen im Reiseverkehr und in verschiedenen anderen Branchen geführt. Der Vorfall wurde durch ein fehlerhaftes Software-Update der Cybersicherheitsfirma CrowdStrike ausgelöst, das Systeme mit Microsoft Windows beeinträchtigte und in vielen Organisationen den sogenannten "Blue Screen of Death" (BSOD) verursachte.
Der Auslöser der Krise war ein Software-Update für den Falcon Sensor von CrowdStrike, das mit den Microsoft Windows-Systemen nicht kompatibel war. Dieses Update führte zu Systemabstürzen und einem "Blue Screen of Death", wodurch zahlreiche IT-Systeme in Unternehmen, Flughäfen und anderen kritischen Infrastrukturen ausfielen. Axel Legay, Professor für Informatik an der Katholischen Universität Leuven, wies darauf hin, dass die hohe Vernetzung und Komplexität moderner Softwaresysteme solche Vorfälle begünstigen.
Das Luftfahrtanalyseunternehmen Cirium berichtete, dass weltweit mehr als 1.400 Flüge abgesagt wurden. Fast 30.000 Flüge erlitten Verspätungen, und es wird erwartet, dass die Zahlen weiter steigen, da die Nachwirkungen des IT-Ausfalls andauern.
Ryanair: Aufgrund der Störung konnten Passagiere nicht online einchecken. Ryanair riet seinen Kunden, mindestens 3 Stunden vor der geplanten Abflugzeit am Flughafen einzutreffen und den Check-in dort durchzuführen.
KLM: Die niederländische Fluggesellschaft musste den Flugbetrieb weitgehend einstellen und arbeitete intensiv an der Lösung des Problems. KLM informierte ihre Kunden über soziale Medien und bat um Geduld.
Lufthansa: Diese Fluggesellschaft war weniger stark betroffen. Es kam zu einigen Verspätungen und Ausfällen, jedoch lief der Flugbetrieb größtenteils normal weiter. Auf ihrer Website wurde darauf hingewiesen, dass die Profil- und Buchungsabruffunktionen eingeschränkt sind.
Vueling: Vueling teilte mit, dass der Flugbetrieb aufgrund des globalen IT-Ausfalls gestört sein könnte. Kunden wurden per E-Mail über Änderungen informiert.
Zürich: Der Flughafen erlaubte keine weiteren Landungen mehr, es sei denn, die Flüge befanden sich bereits in der Luft. Der Check-in musste teilweise manuell erfolgen.
Hamburg: Massive Probleme traten bei Fluggesellschaften wie Turkish Airlines, Eurowings, Ryanair und Vueling auf.
Frankfurt: Mehrere Flüge nach Berlin wurden abgesagt, der restliche Flugbetrieb lief normal.
Amsterdam Schiphol: Es wurden Verspätungen gemeldet. Der Flughafen war von den IT-Problemen betroffen, die genaue Anzahl der betroffenen Flüge war noch unklar.
Berlin: Am Flughafen kam es zu Verzögerungen beim Check-in sowie zu langen Warteschlangen.
London (Stansted, Gatwick, Heathrow): Verschiedene Probleme, aber der Flugbetrieb lief weitgehend normal weiter. In Gatwick kam es beim Einchecken und bei den Sicherheitskontrollen zu Verzögerungen.
Prag: Der Flughafen teilte mit, dass er von einem Ausfall des globalen Check-in-Systems betroffen war, was zu Verspätungen führte.
Empfehlungen für Passagiere
Passagiere, die von den Störungen betroffen waren, erhielten von Fluggesellschaften und Flughäfen folgende Ratschläge:
Aktuelle Informationen: Passagiere sollten regelmäßig die Websites und Social-Media-Kanäle ihrer Fluggesellschaften und Flughäfen überprüfen, um aktuelle Informationen zu erhalten.
Frühe Ankunft: Es wurde empfohlen, mindestens zwei bis drei Stunden vor dem Flug am Flughafen zu sein, um potenziellen Verzögerungen entgegenzuwirken.
Verpflegung: Reisende sollten Wasser und Snacks mitbringen, insbesondere wenn sie mit Kindern oder älteren Menschen unterwegs sind, um eventuelle Wartezeiten zu überbrücken.
Technische Ausrüstung: Die Mitnahme eines tragbaren Ladegeräts wurde empfohlen, um sicherzustellen, dass Mobilgeräte stets einsatzbereit sind.
Sicherheitskontrolle: Passagiere sollten darauf achten, keine verbotenen Gegenstände im Handgepäck zu haben, um den Sicherheitsprozess zu beschleunigen.
Der Vorfall hat CrowdStrike erheblich geschädigt. Die Aktien des Unternehmens fielen um mehr als 11 %, was zu einem Wertverlust in Milliardenhöhe führte. CrowdStrike, ein führender Anbieter von Cybersicherheitslösungen, hat weltweit fast 30.000 Abonnenten. CEO George Kurtz entschuldigte sich öffentlich für die Störung und teilte mit, dass ein Fix bereitgestellt wurde. Dennoch könnte es Wochen dauern, bis alle betroffenen Systeme vollständig wiederhergestellt sind.
Abhängigkeit von Technologieunternehmen: Der Vorfall wirft Fragen über die Abhängigkeit von globalen Unternehmen wie Microsoft und CrowdStrike auf. Experten betonen die Notwendigkeit einer robusteren und widerstandsfähigeren Infrastruktur.
Zukünftige Herausforderungen: Experten warnen, dass ähnliche Vorfälle in Zukunft möglich sind und dass erhebliche Investitionen in die Cybersicherheit erforderlich sind. Professor John McDermid von der britischen York University betonte, dass die Infrastruktur so konzipiert werden müsse, dass sie gegen häufige Probleme widerstandsfähig ist.
Globale Vernetzung: Der Vorfall verdeutlicht die Verwundbarkeit der global vernetzten Wirtschaft und zeigt, wie weitreichend die Auswirkungen technischer Störungen sein können.