
Es seien keine Mitarbeiter verletzt worden und das FBI sei benachrichtigt worden, teilte die Gefängnisbehörde mit. Besuche in der Einrichtung mit etwa 380 Insassen wurden ausgesetzt. Chauvin wurde im August 2022 aus einem Hochsicherheitsgefängnis im Bundesstaat Minnesota in nach Tucson geschickt, wo er gleichzeitig eine 21-jährige Bundesstrafe wegen Verletzung von Floyds Bürgerrechten verbüßen musste.
Chauvins Anwalt Eric Nelson hatte sich dafür ausgesprochen, ihn von anderen Insassen fernzuhalten, da er damit rechnete, dass er zur Zielscheibe werden würde. In Minnesota wurde Chauvin größtenteils "zu seinem eigenen Schutz" in Einzelhaft gehalten, schrieb Nelson letztes Jahr in Gerichtsakten. Letzte Woche lehnte das Oberste Gericht der USA Chauvins Berufung gegen seine Verurteilung wegen Mordes ab. Unabhängig davon versucht Chauvin, sein bundesstaatliches Schuldeingeständnis aufzuheben, und behauptet, neue Beweise belegen, dass er Floyds Tod nicht verursacht habe.
Der weiße Polizist Chauvin hatte dem wegen eines mutmaßlich gefälschten 20-Dollar-Scheins festgenommenen Schwarzen rund neuneinhalb Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt, obwohl Floyd wiederholt klagte, er bekomme keine Luft mehr. Floyds Klage "I can't breathe" - "Ich kann nicht atmen" oder "Ich bekomme keine Luft" - ging um die Welt und wurde zu einem Motto der Anti-Rassismus-Bewegung Black Lives Matter.
Chauvin wurde im Juni 2021 wegen Mordes zweiten Grades - im deutschen Recht entspricht das in etwa einem Totschlag in einem schweren Fall - zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Die beiden Polizisten, die Floyd zusammen mit Chauvin am Boden fixiert hatten, bekannten sich später der Beihilfe zum Totschlag schuldig. Sie wurden zu 36 beziehungsweise 42 Monaten Gefängnis verurteilt.