Es handele sich aber um ein sehr komplexes und schwieriges Gesetzesvorhaben. Es sei ihr lieber, dass der Bundestag einen guten und durchdachten Gesetzentwurf erhalte, damit nicht noch einmal das Gleiche passiere wie bei Heizungsgesetz.
Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Familienministerin Paus hatten monatelang um die Finanzierung der Kindergrundsicherung gerungen. Ende August einigten sich beide schließlich auf Details zur Finanzierung des Vorhabens. Der Zeitplan von Familienministerin Paus sieht vor, dass die Kindergrundsicherung 2025 in Kraft tritt. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hält den Startzeitpunkt zum Jahresbeginn 2025 derzeit jedoch nicht für umsetzbar. Erhebliche Änderungen von bestehenden IT-Programmen und Schnittstellen seien notwendig, außerdem müssten neue IT-Lösungen geschaffen werden. Es gebe aber noch keine "verwaltungsvertragliche Legitimation", mit den Arbeiten überhaupt zu beginnen, insbesondere gebe es dafür keine Finanzierung.
Die geplante Kindergrundsicherung ist nach Ansicht von Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) ohnehin ein "Bürokratie-Ungeheuer". Die Bündelung der Leistungen sei keine echte Verbesserung für Familien, sagte Scharf der "Augsburger Allgemeinen". "Das bisherige Konzept ist für Bayern so nicht tragbar", machte sie deutlich. Scharf forderte gemeinsame Beratungen. "Die Bundesländer, die Landkreise und die Kommunen sind von den Umstrukturierungen massiv betroffen und müssen bei allen weiteren Schritten beteiligt werden." Einen Lichtblick nannte sie Pläne für eine Neuberechnung des Existenzminimums für Kinder. "Einkommensschwache Familien benötigen mehr Geld und nicht nur eine Verankerung der bisherigen Leistungen in einem neuen Gesetz", sagte die Sozialministerin.
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