Die spanischen Behörden haben die Identität des Toten bislang nicht bestätigt. In einer ersten Stellungnahme der Regierung in Madrid zum Fall sagte Sprecherin María Pilar Alegría am Dienstag auf Fragen von Journalisten: "In diesem Fall laufen Ermittlungen, sodass wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Informationen geben können." Man müsse "die (Polizeieinheit) Guardia Civil ihre Arbeit machen lassen und die Ergebnisse der Ermittlungen abwarten".
Der Pilot war im August vorigen Jahres aus Russland mit einem vollausgestatteten Mi-8-Armeehubschrauber in die Ukraine geflogen. Nach der Landung auf einem ukrainischen Militärflugplatz wurden die beiden anderen in die Aktion nicht eingeweihten Besatzungsmitglieder nach ukrainischen Angaben auf der Flucht erschossen. Der Russe hatte von Kiew umgerechnet über 460.000 Euro für die Tat erhalten. Das Staatsfernsehen in Moskau berichtete im Herbst, der russische Geheimdienst habe den Auftrag zur Tötung des als Vaterlandsverräters geltenden Mannes erhalten.
Spanische Regionalmedien berichteten nun, dass am vergangenen Dienstag im Küstenort Villajoyosa im Osten Spaniens in einer Garage ein Mann von Unbekannten erschossen wurde. Das Opfer wurde zunächst als ein 33 Jahre alter Ukrainer angegeben, später dann von Medien als der russische Pilot bezeichnet.
Die örtlichen Behörden äußern sich allerdings zurückhaltend: Der mutmaßliche Mord in Villajoyosa werde untersucht, die Untersuchungen unterliegen aber dem Ermittlungsgeheimnis. Die Identität des Toten stehe bisher nicht fest. Es werde keine Hypothese ausgeschlossen, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage der Deutschen Presse Agentur.
Kiew hingegen hat den Tod des Mannes verifiziert. "Wir können diese Tatsache bestätigen", sagte der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Andrij Jussow, bereits am Montag dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Olexij Danilow, Sekretär des nationalen Sicherheitsrats, erklärte, Kiew habe dem Piloten vorgeschlagen, im Land zu bleiben. "Hier wäre er auf jeden Fall in Sicherheit gewesen." Der russische Geheimdienst hätte in der Ukraine nicht so leichtes Spiel gehabt wie in Spanien.
Kremlsprecher Dmitri Peskow wollte die Tötung nicht kommentieren. Er habe keine Informationen dazu, sagte er russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Kremlchef Wladimir Putin, selbst ein ehemaliger Geheimagent, ist bekannt für seine harte Haltung gegenüber Menschen, die er für Verräter hält. Diesen "blüht meist ein böses Ende; entweder im Suff oder in der Drogenabhängigkeit hinter irgendeinem Gartenzaun", sagte Putin einmal.