An welchen Orten und, ob es Weihnachten schneit, hängt von Faktoren wie der geografischen Lage und dem Klima ab. Wie beim normalen Wetterbericht können Meteorologinnen und Meteorologen genaue Vorhersagen deshalb meist erst kurz vor den Feiertagen treffen. Es gibt aber Regionen, wie die Alpen oder einige Mittelgebirge, da ist die Wahrscheinlichkeit für Schnee deutlich höher. So gibt es Orte in Deutschland, da schneit es fast jedes Weihnachten und andere warten schon seit mehr als einem Jahrzehnt darauf.
Um herauszufinden, wo die Chancen insgesamt am höchsten stehen, wo du Weihnachten nicht mit Schnee rechnen musst und, ob es früher häufiger weiße Weihnachten als heute gab, hat die Lernplattform Preply die historischen Wetterdaten des Deutschen Wetterdiensts zur Wetterlage an den drei Weihnachtstagen (24. bis 26. Dezember) in 135 deutschen Städten seit 1950 analysiert. Wir stellen die Ergebnisse vor und zeigen dir, wo die Chancen auf ein Weihnachtswunder am höchsten sind.
Wolltest du schon immer mal ins Erzgebirge? Nein? Solltest du aber, denn statistisch gesehen hast du dort die besten Chancen auf Schnee an allen drei Weihnachtsfeiertagen. In Oberwiesenthal gab es in den letzten 72 Jahren stolze 66 mal weiße Weihnachten. Die Chance, dass es dieses Jahr auch wieder so kommt, liegt bei 92 Prozent.
Eine gute Alternative kann auch Quedlinburg in Sachsen-Anhalt sein – zu immerhin 75 Prozent wird es dort über die Weihnachtsfeiertage schneien. Und dann verwandelt sich die ohnehin schon malerisch schöne Stadt in ein märchenhaftes Winterwunderland. Du wirst deine Weihnachten nicht in einem der beiden Orte verbringen? Auch nicht schlimm, in dieser Tabelle kannst du nachschauen, wie hoch die diesjährige Wahrscheinlichkeit in den 135 ausgewerteten Städten ist, da ist bestimmt auch eine in deiner Nähe dabei:
Vergleichst du nicht die einzelnen Städte, sondern die Bundesländer, hat Bayern übrigens die Nase vorn. Auf den ganzen Freistaat gesehen, liegt die Chance bei rund 27 Prozent. Am wahrscheinlichsten sind weiße Weihnachten in Hof im fränkischen Vogtland – hier liegt die Erfolgsaussicht bei 42 Prozent. Selbst München kommt auf 35 Prozent. Seit 1950 gab es dort 25 Mal Schnee zu den Weihnachtsfeiertagen. Die Chancen auf weiße Weihnachten in Nürnberg liegen dieses Jahr statistisch bei 24 Prozent.
Ganz schlecht stehen deine Aussichten auf Schnee allerdings, wenn du Weihnachten in NRW feierst. Die Wahrscheinlichkeit ist verschwindend gering. Die Chancen auf weiße Weihnacht liegt beim Großteil der 36 in Nordrhein-Westfalen analysierten Städte unter zehn Prozent Chancen. Einzig Paderborn und Gütersloh kommen auf rund 30 Prozent. Seit 1950 hat es in Paderborn 20 Mal und in Gütersloh 21 Mal an Weihnachten geschneit.
In Städte wie Köln, Essen und Wuppertal gibt es statistisch gesehen alle 14 Jahre weiße Weihnachten. In Düsseldorf, Dortmund und Münster sogar nur alle 18 Jahre. In Bochum, Gelsenkirchen und Bonn liegen laut Statistik fast 24 Jahre zwischen Weihnachtsfeiertagen mit Schnee. Niemand kann es jedoch mit Krefeld aufnehmen.
Dort schneit es rein statistisch gesehen nur alle 72 Jahre an Weihnachten – die Chance liegt dieses Jahr bei circa einem Prozent. Zuletzt im Jahr 2010, als es zu Weihnachten fast in ganz Deutschland schneite, fielen auch in sämtlichen Städten NRWs weiße Flocken, die liegen blieben. Bis zur nächsten weißen Weihnacht in NRW könnte es also noch einige Zeit dauern.
Im Gefühl haben wir das ja eigentlich alle. Und es stimmt auch! In 118 der 135 untersuchten Städten hat es vor 1990 häufiger an Weihnachten geschneit als nach 1990. Lediglich in 13 Städten ist das Verhältnis zwischen den beiden Zeiträumen ungefähr gleich geblieben. Im Schnitt gab es in ganz Deutschland vor 1990 dreimal häufiger weiße Weihnachten als heute.
In Freiburg zum Beispiel hat es zwischen 1960 und 1990 insgesamt 18 Mal weiße Weihnachten gegeben. Zwischen 1991 und 2022 waren es nur zwei Jahre mit einer Schneedecke an allen drei Feiertagen. Die Chance auf weiße Weihnachten ist dort also sieben Mal geringer geworden. Ähnlich sieht es in Bremerhaven, Bremen, Tübingen und Reutlingen aus.
In Bonn, Hamm, Neuss, Oberwiesenthal, Quedlinburg, Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter, Wiesbaden, Mainz, Flensburg, Heidelberg und Naumburg an der Saale hat sich die Wahrscheinlichkeit von früher zu heute nicht groß verändert. Und in den NRW-Städten sind die Aussichten auf Schnee statistisch gesehen höher als vor 1990. So gab es zwischen 1960 und 1990 in Duisburg, Krefeld, Oberhausen und Moers nie eine Schneedecke an allen drei Weihnachtsfeiertagen. Im Zeitraum zwischen 1991 und 2022 allerdings schon – nämlich am Weihnachtsfest 2010, wo das fast in ganz Deutschland der Fall