Der Chef des Specialist Crime Department bei Scotland Yard, Paul Brogden, bezeichnete die Ermittlungen als "die bedeutsamste Operation gegen Figuren der organisierten Kriminalität" in der Geschichte der Metropolitan Police. Unter den aufgeflogenen Verbrechern seien auch einige Bandenchefs, sagte er der britischen Nachrichtenagentur PA.
Encrochat war ein verschlüsseltes Kommunikationssystem, mit dem Kriminelle etwa Drogengeschäfte, Mordanschläge, Überfälle und Geldwäsche organisierten. Französischen und später auch niederländischen Behörden gelang es, das System zu knacken. Im Zuge der internationalen Rechtshilfe gaben sie dabei gefundene Daten an Ermittler in anderen Ländern wie Großbritannien und Deutschland weiter.
An Kriminelle gerichtet, die Encrochat genutzt hatten, sagte Brogden: "Wir werden nicht eher ruhen, bis wir alle Encrochat-Nutzer ermittelt haben. Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor wir an Ihre Türe klopfen und Sie festnehmen." Auch in Deutschland gab es zahlreiche Verurteilungen aufgrund von Encrochat-Daten. Ob sie rechtmäßig sind, ist Inhalt mehrerer anhängiger Verfassungsbeschwerden am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.