Neben den Teilen Niedersachsens liegt der derzeitige Dürreschwerpunkt unterhalb der 60 Zentimeter bis in zwei Meter Bodentiefe vor allem in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen. "Im Westen sieht die Situation besser aus, weil dort ein Atlantisches Klima herrscht, im Osten aber ein ungünstigeres Kontinentalklima", sagte Marx.
Der diesjährige Regen habe das Niederschlagsdefizit, welches sich über die letzten Jahre angesammelt habe, nicht kompensiert, hatte kürzlich Fred Hattermann, Hydrologie am Potsdam-Instiut für Klimafolgenforschung (PIK), gesagt. "Und dadurch, dass auch dieser Sommer wärmer war als im Durchschnitt und auch die Strahlung stark zugenommen hat, wächst der Wasserbedarf der Vegetation stetig, und wir müssten also jedes Jahr mehr Niederschläge bekommen, um dies zu kompensieren."
Für die Landwirtschaft habe es deutschlandweit in diesem Jahr keine Probleme mit Dürre gegeben, die Böden seien flächendeckend gut durchfeuchtet gewesen, sagte Klimaforscher Marx. Anders stellt sich die Situation für den Wald dar. "Der Wald ist immer noch im Stress, weil die Niederschläge nicht in tiefe Wurzelregionen von bis zwei Metern kommen". Vor allem im Osten Deutschlands sei man von solchen Werten noch weit entfernt. "Da fehlt es an mehreren zusätzlichen Monatsniederschlägen, um die Bodendürre aufzulösen."
In den vergangenen Jahren seien bundesweit mehr als 500.000 Hektar Wald wegen Trockenheit verloren gegangen. Die Grundwasserstände seien derzeit zwar höher als zum Dürrehöhepunkt 2018. "Aber für eine komplette Erholung des Waldes reicht es eben noch nicht aus", sagte Marx.
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