Die Botschaften in Israel und den Nachbarländern wurden mit Krisenunterstützungsteams verstärkt. Ihnen gehören ebenfalls Spezialkräfte an. Es handelt sich um Maßnahmen im Rahmen der sogenannten Nationalen Krisenvorsorge zum Schutz und zur Sicherheit deutscher Staatsangehöriger im Ausland. Dazu zählt die präventive Beratung deutscher Botschaften ebenso wie die Evakuierung aus Krisensituationen und die Beendigung von Entführungen im Ausland, Geiselbefreiungen eingeschlossen. Unter den von der radikalislamischen Hamas aus Israel entführten Menschen befinden sich unter anderem deutsche Staatsangehörige. Das Auswärtige Amt spricht von insgesamt acht Fällen, wozu im Einzelfall mehrere Betroffene zählen.
Das Verteidigungsministerium äußerte sich auf Anfrage nicht zu den Informationen, weil solche Aktivitäten immer der Geheimhaltung unterliegen. Es hatte zuletzt Militärtransporter vom Typ A400M entsandt, die bei vier Flügen Deutsche aus Israel evakuierten. Hierbei handelte es sich aber lediglich um eine Unterstützungsleistung für das zuständige Auswärtige Amt und nicht um eine militärische Evakuierung im eigentlichen Sinne. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sagte dazu: "Wir sind gewissermaßen das Taxiunternehmen, wenn ich das mal so salopp formulieren darf, und standen jederzeit bereit und haben dann getan, was zu tun war, als wir dazu aufgefordert wurden."
Die Bundesregierung fürchtet im Falle einer israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen ein Eingreifen der Hisbollah-Miliz im Libanon, die als militärisch ungleich gefährlicher gilt als die Hamas, sodass ein Zweifrontenkrieg entstünde. Demnach könnte in Israel und dem Libanon rasch der zivile Flugverkehr zum Erliegen kommen und militärische Evakuierungen der Bundeswehr notwendig machen.