Der Protest richtet sich den Angaben zufolge gegen die Politik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). "Es ist ein deutliches Zeichen an die Gesundheitspolitiker der Ampelkoalition und an Bundeskanzler Olaf Scholz, dem Treiben Lauterbachs endlich einen Riegel vorzuschieben", sagte der Bundesvorsitzende Dirk Heinrich laut Mitteilung. Lauterbach wolle das Gesundheitssystem "unwiederbringlich in Richtung Staatsmedizin umbauen" und missachte die Belange der Praxisärzte. Zudem seien Praxen durch Inflation, steigende Energiepreise, Fachkräftemangel und unzureichende Finanzierungsabschlüsse mit den Krankenkassen stark unter Druck, betonte der Verband.
Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung soll am Montag ein flächendeckender Not- und Bereitschaftsdienst organisiert werden. In NRW wies die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein darauf hin, dass andere Praxen vor Ort vertretungsweise die ambulante Versorgung übernehmen wollten. Patientinnen und Patienten sollten auf entsprechende Praxis-Aushänge und Angaben auf den Praxis-Anrufbeantwortern achten.
Der Virchowbund sprach von einem "Auftakt zu weiteren Protestaktionen". Unterstützer seien viele Berufsverbände, von HNO-Medizinern über niedergelassene Chirurgen, Orthopäden, Augenärzten bis hin etwa zu Internisten. "Wir sind ausgeblutet. Seit 30 Jahren zwingen Politik und Kassen die Arztpraxen zu schmerzhaften Sparmaßnahmen. Wir können nicht mehr", hieß es in dem Aufruf auf der Virchowbund-Homepage.
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