Hamburg/Berlin – In einer umfassenden Aktion gegen islamistische Extremismus und iranischen Einfluss hat das Innenministerium am Mittwoch das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) sowie fünf weitere verwandte Organisationen und Moscheen in ganz Deutschland geschlossen. Die Razzien, die am frühen Mittwochmorgen in 53 Objekten in mehreren Bundesländern stattfanden, markieren einen signifikanten Schritt im Kampf gegen extremistische Netzwerke und antisemitische Ideologien.
Das IZH wurde von den deutschen Behörden als zentraler "Stützpunkt" für die iranische Theokratie identifiziert. Die Organisation, die seit ihrer Gründung im Jahr 1962 unter Beobachtung steht, wird beschuldigt, die Ideologie der iranischen Führung zu verbreiten und die militante Hezbollah-Gruppe im Libanon zu unterstützen. Innenministerin Nancy Faeser erklärte, dass die durchgeführten Ermittlungen "die schweren Verdachtsmomente in solch einem Maße bestätigt haben, dass wir das Verbot heute angeordnet haben".
Die Polizei durchsuchte unter anderem die markante Imam-Ali-Moschee in Hamburg, die als die prominenteste Einrichtung des IZH gilt. Neben Hamburg wurden auch in Berlin und sechs weiteren Bundesländern Moscheen und andere Immobilien der betroffenen Organisationen durchsucht. Das Innenministerium bestätigte, dass vier schiitische Moscheen in Deutschland aufgrund des Verbots geschlossen werden. Die Vermögenswerte des IZH werden ebenfalls beschlagnahmt.
Das Innenministerium führt an, dass das IZH "eine islamistisch-extremistische, totalitäre Ideologie in Deutschland fördert" und "die Terroristen der Hezbollah unterstützt". Faeser betonte, dass die Ermittlungen gezeigt hätten, dass die Aktivitäten des IZH "nicht einfach religiöser Natur sind", sondern gegen die verfassungsmäßige Ordnung Deutschlands gerichtet seien. Das Ministerium erklärte weiter, dass das IZH "als direkte Vertretung des Obersten Führers der Islamischen Revolution Irans die Ideologie der Islamischen Revolution auf aggressive und militante Weise verbreitet und eine solche Revolution in der Bundesrepublik Deutschland herbeiführen will".
Die Schließung des IZH und der damit verbundenen Moscheen wird als ein entschlossener Schritt gegen radikale und extremistische Einflüsse in Deutschland gewertet. Andy Grote, der oberste Sicherheitsbeamte in Hamburg, bezeichnete die Schließung als "einen wirklich effektiven Schlag gegen den islamischen Extremismus" und als "Geschichte" für die betroffene Gruppe.
Die Hauptorganisation der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland, der Zentralrat der Juden, begrüßte das Verbot und erklärte, dass das Mullah-Regime Irans und seine Proxys weltweit tätig seien, um die Demokratie und die westliche Lebensweise zu zerstören.
Hezbollah, die militante Gruppe, die von Iran unterstützt wird, ist in Deutschland verboten. Seit dem Ausbruch des Israel-Hamas-Kriegs im Oktober des vergangenen Jahres gab es an der Grenze zwischen Libanon und Israel nahezu tägliche Feuergefechte. Die Schließung des IZH wird daher auch als Teil eines umfassenderen internationalen Kampfes gegen Terrorismus und extremistische Netzwerke gesehen.
Die Maßnahmen des Innenministeriums sind ein klarer Hinweis auf Deutschlands Entschlossenheit, radikale und extremistische Einflüsse im Land zu bekämpfen. Während die Schließung des IZH und die Durchsuchungen in mehreren Bundesländern noch andauern, bleibt abzuwarten, welche weiteren Schritte die Sicherheitsbehörden gegen ähnliche Netzwerke unternehmen werden.