Der Kremlchef, der selbst einen zerstörerischen Krieg gegen die Ukraine führt, forderte eine Feuerpause zum Schutz von Zivilisten. Peskow bestätigte erneut, dass Abbas in Moskau zu einem Besuch erwartet werde. Ein Termin werde gesucht. Russland tritt für die Schaffung eines unabhängigen Palästinenser-Staates ein und unterstützt zugleich Sicherheitsgarantien für Israel. Die Menschen in Israel müssten in Frieden leben, betonte Peskow. Wichtigste Aufgabe sei es nun, den Krieg in Nahost zu beenden.
Mehrere Hunderttausend Palästinenserinnen und Palästinenser im Gazastreifen sind nach Angaben des israelischen Militärs noch nicht den Evakuierungsaufrufen gefolgt. Bis zum Anbruch der Nacht zum Dienstag hätten sich schätzungsweise etwas mehr als 600 000 Menschen in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens begeben, sagte Armeesprecher Jonathan Conricus am Dienstag. "Es gibt immer noch ein paar Hunderttausend, die gehen sollten", fügte er hinzu.
Die Vereinten Nationen sprachen dagegen schon am Montag von rund einer Million Menschen, die in den Süden geflohen seien. In Vorbereitung einer möglichen Bodenoffensive gegen die islamistischen Hamas-Angreifer hat Israel die Bevölkerung im nördlichen Gazastreifen wiederholt aufgefordert, das Gebiet Richtung Süden zu verlassen.
Ein israelischer Armeesprecher hat am Dienstag bekräftigt, im Krieg gegen die im Gazastreifen herrschende islamistische Palästinenserorganisation Hamas gebe es bislang keine humanitäre Feuerpause. Der Rafah-Grenzübergang zu Ägypten sei weiter geschlossen, sagte Militärsprecher Richard Hecht im Gespräch mit Journalisten.
US-Außenminister Antony Blinken hatte sich in Gesprächen in Israel und arabischen Ländern dafür eingesetzt, humanitäre Hilfslieferungen an die Bevölkerung im Gazastreifen zu ermöglichen. Bei den Gesprächen ging es auch um sicheres Geleit für amerikanische Staatsbürger sowie die Freilassung der von der Hamas in den Küstenstreifen verschleppten Geiseln.