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Nach dem G7-Gipfel im Mai in Hiroshima behauptete US-Präsident Joe Biden, er erwarte ein "Tauen" in den Beziehungen zu China. Doch trotz einiger kürzlicher offizieller bilateraler Treffen – mit der US-Finanzministerin Janet Yellen, die ihre Hoffnung auf einen baldigen Besuch in China zum Ausdruck brachte – bleiben die Beziehungen eisig. Tatsächlich taut der neue Kalte Krieg nicht auf, sondern wird immer kälter und der G7-Gipfel selbst verstärkte die Besorgnis Chinas darüber, dass die USA eine Strategie der "umfassenden Eindämmung, Einkreisung und Unterdrückung" verfolgen.

Normalerweise geht es bei G7-Gipfeln darum, Komma für Komma für die freie Welt zu kämpfen, während Diplomaten lange Kommuniques von flüchtiger Bedeutung bis spät in die Nacht analysieren. Schließlich machen Worte einen Großteil der Arbeit eines Diplomaten aus. Beim G7-Gipfel in Hiroshima sind einige der Kommuniqués des Gipfels von Bedeutung, insbesondere das Instrumentarium zur Risikominderung im Handel mit China, aber die wahre Bedeutung des Gipfels lag in Präsident Wolodymyr Selenskyjs aufsehenerregendem Besuch, der ihm einen Flug mit Präsident Emmanuel Macrons französischem Flugzeug ermöglichte. Es war der Höhepunkt der ukrainischen Erkenntnis, dass sie seit Monaten mit den falschen Leuten reden.

Der russische Botschafter in den USA warnt Washington, dass jeder Angriff auf die Krim als Angriff der Nato auf russisches Territorium angesehen werden könnte, nachdem US-Präsident Joe Biden erklärt hatte, er würde die Ausbildung ukrainischer Piloten auf US-amerikanischen F-16-Kampfflugzeugen unterstützen. In einer auf dem Telegram-Kanal der Botschaft veröffentlichten Bemerkung schrieb Anatoly Antonov: "Bisher stellt sich Washington uns … stellvertretend. Allerdings weiß jeder Fachmann, dass es in der Ukraine keine Infrastruktur für den Einsatz von F-16 gibt und auch nicht die erforderliche Anzahl an Piloten und Wartungspersonal vorhanden ist."

Bei der Verteidigung gegen Russlands Angriffskrieg rechnet die Ukraine nach dem Einlenken der US-Regierung in der Kampfjet-Debatte nun mit Dutzenden Maschinen aus dem Westen. "Die Flugzeuge werden nicht stückweise übergeben, sondern in Einheiten. Eine Lufteinheit ist mindestens ein Geschwader, in unserem Fall sind es derzeit mehr als 12 Flugzeuge, bei unseren westlichen Partnern bis zu 18 Flugzeugen", sagte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Juri Ihnat am Sonntag im ukrainischen Fernsehen. Auf diese Weise könnten der Ukraine "anfangs mehrere Dutzend Kampfjets zur Lösung anstehender Aufgaben" übergeben werden.

Nach Abschluss des G7-Gipfels in Hiroshima in Japan sagte Biden auf einer Pressekonferenz, es dürfe keine einseitige Veränderung des Status quos in der Meerenge der Taiwanstraße geben. "Es gibt eine klare Verständigung unter den meisten unserer Verbündeten, dass es eine Antwort geben wird, wenn China einseitig vorgeht." Er versicherte, dass die USA weiter eine Ein-China-Politik verfolgten. Danach wird Peking als legitime Regierung Chinas anerkannt. Biden wies aber darauf hin, dass danach weder China noch Taiwan unabhängig voneinander vorgehen könnten: "Es muss ein einvernehmlicher Ausgang sein." Die USA erwarteten auch nicht, dass Taiwan von sich aus die Unabhängigkeit erklären werde.

Biden stellte das Paket bei einem bilateralen Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Rande des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima vor. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte Präsident Biden am Sonntag für die "starke" Finanzhilfe der USA, wie aus einer Mitteilung des Präsidentenbüros hervorgeht. "Ein großer Dank von unseren Leuten. Ich bin froh, dass wir so enge Beziehungen haben", sagte Selenskyj und fügte hinzu: "Wir haben über eine weitere Zusammenarbeit gesprochen, um die Verteidigungsfähigkeiten unseres Landes zu stärken.

Die beim G7-Gipfel in Hiroshima angekündigte Verschärfung der Sanktionen gegen Russland ist ein Beweis dafür, dass der Westen im Kampf gegen die Aggression fest hinter der Ukraine steht. Es ist auch ein Zeichen des Scheiterns. Trotz der Gerüchte über einen schnellen Sieg gab es im Wirtschaftskrieg keinen entscheidenden Schlag, geschweige denn Anzeichen dafür, dass das Einfrieren von Vermögenswerten, die gezielte Bekämpfung von Oligarchen, die Suche nach alternativen Energiequellen und der Entzug lebenswichtiger Komponenten Russlands zu einem Sinneswandel im Kreml geführt haben. Der Mangel an sofortigem Erfolg sollte keine große Überraschung sein.

Sie begrüßen sich fast schon wie alte Freunde. "Gut, dich zu sehen. Wir treffen uns ja recht häufig", sagt Olaf Scholz auf Englisch, als Wolodymyr Selenskyj den Raum betritt, den das japanische G7-Gipfelprotokoll dem Bundeskanzler im 22. Stock des Grand Prince Hotels für bilaterale Gespräche zur Verfügung gestellt hat. "Es ist immer eine Freude", antwortete Selenskyj. Die beiden haben sich erst vor einer Woche getroffen, im Berliner Kanzleramt. Seitdem sind sie der Olaf und der Wolodymyr füreinander. Der ukrainische Präsident hat vor Scholz in den Nachbarzimmern schon mit ein paar anderen Staats- und Regierungschefs gesprochen.