Der Start ist nach Angaben des Ministeriums Teil eines Projekts, eigene Aufklärungssatelliten zu entwickeln, um strategische Ziele in Nordkorea beobachten und auf potenzielle Bedrohungen besser reagieren zu können. Bei der militärischen Überwachung aus dem Weltall ist Südkorea vor allem auf Daten seines Verbündeten USA angewiesen. In den nächsten zwei Jahren will Südkorea vier weitere Spionagesatelliten ins All bringen. Beide Länder sehen sich durch das Atomwaffen- und Raketenprogramm Nordkoreas bedroht.
Auch Nordkorea will eigene Satelliten für militärische Zwecke in die Umlaufbahn aussetzen. Südkoreas Militär geht davon aus, dass Pjöngjang derzeit die Vorbereitungen für den dritten Versuch zum Start eines Spionagesatelliten vorantreibt. Zwei Versuche waren in diesem Jahr fehlgeschlagen. Ein für Oktober angekündigter Start kam nach Einschätzung von Experten aus technischen Gründen nicht zustande.
Südkorea befürchtet, Nordkorea könnte für den nächsten Start als Gegenleistung für Munitions- und Waffenlieferungen Unterstützung aus Russland erhalten. Südkoreanische Medien hatten in der vergangenen Woche berichtet, Militär und der Geheimdienst vermuteten, dass Russland seit Anfang August bis zu eine Million Artilleriegranaten und andere militärische Ausrüstung für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine erhalten haben könnte. Das gehe aus Beobachtungen über Containerlieferungen per Schiff zwischen dem nordkoreanischen Hafen Rajin und russischen Häfen hervor.