PCLMedia

Seit Beginn des neuen Jahres sind Ärzte verpflichtet, für verschreibungspflichtige Medikamente elektronische Rezepte auszustellen. In den Apotheken läuft das E-Rezept-System einigermaßen stabil, aber nicht ohne Probleme, erklärt der Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Benjamin Rohrer, auf Anfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland. "Vor Weihnachten gab es pro Tag im Schnitt mehrere Hunderttausend E-Rezepte, jetzt sind es teilweise mehr als eine Million E-Verordnungen am Tag." Das belaste die Server, es habe aber keine kompletten Systemausfälle gegeben.

Der Hausärzteverband begrüßt die absehbare Möglichkeit, sich künftig generell auch telefonisch krankschreiben lassen zu können. Die Arztpraxen arbeiteten wegen der aktuellen Erkältungs- und Corona-Welle "am Limit", sagte der Verbandsvorsitzende Markus Beier am Donnerstag im Deutschlandfunk. Die Möglichkeit zur telefonischen Krankschreibung erleichtere die Praxisabläufe und helfe auch den Patientinnen und Patienten.

Die telefonische Krankschreibung soll schneller als ursprünglich geplant dauerhaft eingeführt werden. Das berichtet das ARD-Hauptstadtstudio. Der Bundestag hatte bereits im Sommer beschlossen, dass Ärztinnen und Ärzte ihre Patientinnen und Patienten dauerhaft übers Telefon krankschreiben können. Der Gemeinsame Bundesausschuss sollte bis Ende Januar eine Richtlinie dazu erarbeiten. Doch nach Informationen der ARD steht das Thema dort schon am 7. Dezember auf dem Plan.

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im deutschen Gesundheitswesen wird nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu einer spürbaren Verbesserung der medizinischen Behandlung führen. "Außerdem kann die KI Forschung ermöglichen, die wir derzeit nicht machen können", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch in Berlin. Wenn Anfang 2025 dann die E-Patientenakten für alle Versicherten komme, verfüge Deutschland über ein System, das quasi die gesamte Bevölkerung abdecke. Damit sei man, was den Datenpool angehe, sogar besser aufgestellt als die USA, weil dort das Gesundheitswesen so zerklüftet sei.

Menschen in Hessen müssen eine Impfung mit dem angepassten Corona-Impfstoff selbst bezahlen und das Geld dann von ihrer Krankenkasse zurückfordern. Grund ist, dass sich die Kassenärztliche Vereinigung (KV) und die Krankenkassen im Land nicht auf eine Vergütung für die Ärzte einigen konnten. "Die Gespräche laufen aber weiter mit hoffentlich positivem Ausgang", sagte ein Sprecher der KV. Der Sicherstellungsauftrag liege bei den Kassen, erklärte die KV. Bisher liege aus Sicht der Ärzte "kein ausreichendes Angebot seitens der Kassen" vor. Daher gebe es noch keine vertragliche Vereinbarung.

Wie kann die Versorgung von Long-Covid-Betroffenen verbessert werden? Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) lädt am Dienstag zu einem Runden Tisch. Die Patientenschützer betonen vorab, dass ein Milliardenprogramm notwendig ist. Die Patientenschützerinnen und -schützer haben vor dem Runden Tisch zum Thema Long Covid im Gesundheitsministerium ihre Forderung nach einem Hilfefonds für Betroffene bekräftigt. "Die Bundesregierung ist aufgefordert, einen Post-Covid-Fonds aufzulegen. Die notwendigen Mittel dieses Milliardenprogramms können nur aus zusätzlichen Steuermitteln bezahlt werden", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch.

In den drei Jahrzehnten seit 1990 ist die Zahl der Krebsdiagnosen bei unter 50-Jährigen weltweit um fast 80 Prozent gestiegen. Die meisten der 2019 erfassten Fälle entfielen auf Brustkrebs, berichtet eine internationale Forschungsgruppe im Fachblatt "BMJ Oncology". Die schnellste Zunahme binnen der drei Jahrzehnte wurde demnach bei den Fallzahlen für Luftröhren- und Prostatakrebs verzeichnet. Gesunken sei in der untersuchten Alterskohorte die Zahl erfasster Leberkrebserkrankungen, um knapp drei Prozent. Auf Deutschland ist die Analyse einem deutschen Experten zufolge nicht direkt übertragbar.