"Das allein im laufenden Budget der Kranken- und Pflegekassen zu machen, wird nicht möglich sein. Schließlich brauchen die Betroffenen jetzt kontinuierliche und effiziente Hilfe."Die Versorgung der Patientinnen und Patienten mit Langzeitfolgen sei schlecht und müsse eine öffentliche Aufgabe werden, verlangte Brysch. "Besonders betroffen von schwersten Symptomen sind mindestens eine Million Menschen. Dazu kommen auch Patienten, die unter Impfnebenwirkungen leiden", ergänzte der Patientenschützer. "Eine bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung ist damit überfällig. Das Leiden der Menschen muss endlich ernst genommen werden."
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) pochte auf einen rücksichtsvollen Umgang mit erkrankten Beschäftigten sowie auf eine Perspektive in Betrieben. "Wenn eine Rückkehr in die vorherige Tätigkeit nicht mehr möglich ist, sollten Arbeitgeber gemeinsam mit den Beschäftigten prüfen, ob eine andere adäquate Tätigkeit im Betrieb möglich ist", sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel.
Es müsse auch geprüft werden, ob über die Arbeitsagentur oder die Rentenversicherung eine Umschulungsmaßnahme infrage käme. Die Arbeitgeber seien gefordert, die Situation ernst zu nehmen und für die Betroffenen Wege für eine gelingende berufliche Wiedereingliederung zu eröffnen, mahnte Piel. "Dafür braucht es neben maßgeschneiderten Lösungen vor allem Zeit für eine behutsame Heranführung an die Arbeitsbelastung."
Am Dienstag kommen Expertinnen und Experten sowie Betroffene im Bundesgesundheitsministerium zu einem Runden Tisch zusammen. Im Fokus steht dem Haus von Karl Lauterbach (SPD) zufolge der "offene Austausch". Das Ziel sei, die aktuelle Versorgungslage zu beleuchten und Verbesserungspotentiale aufzuzeigen.
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