Die Migrationsexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion, Filiz Polat, sagte, der Parteitag sei "Rückenwind für uns". Denn die Positionen der Grünen seien klar. Es gehe "um Rechtsstaatlichkeit und Verteidigung des Grundrechts auf Asyl in Europa". Zudem dürfe es "keine Kriminalisierung von Geflüchteten" geben, die Seenotrettung müsse erhalten bleiben. Auch im Bereich Arbeit sei die Botschaft des Parteitages unmissverständlich: Das Ziel sei "Ausbildung statt Abschiebung". Der Antrag der Grünen Jugend habe "davon etwas abgelenkt".
Die Nachwuchsorganisation wollte bei der Bundesdelegiertenkonferenz mit einem Antrag erreichen, dass Regierungsmitglieder der Grünen keine Asylrechtsverschärfungen mittragen dürfen. Ein Großteil der Delegierten lehnte den Vorstoß ab und stellte sich hinter die Parteiführung. Im verabschiedeten Antrag heißt es nun: "Steuerung, Ordnung und Rückführung gehören zur Realität eines Einwanderungslandes wie Deutschland dazu."
Allerdings plädierte der Parteitag mehrheitlich ebenfalls dafür, die Kapazitäten zur Aufnahme von Flüchtlingen auszubauen und die soziale Infrastruktur entsprechend zu stärken. Der Bund müsse die zivile Seenotrettung weiter fördern.