Nach der Verabschiedung des Gesetzespakets zur erleichterten Abschiebung abgelehnter Asylbewerberinnen und - bewerber hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) den Abschluss von Migrationsabkommen mit sechs weiteren Ländern angekündigt. Konkret nannte Faeser in den Zeitungen der Funke Mediengruppe die Staaten Moldau, Kolumbien, Usbekistan, Kirgisistan, Kenia und Marokko. Mit diesen sei die Bundesregierung derzeit "in guten Gesprächen".
In den Migrationsabkommen geht es um die Bereitschaft der Herkunftsstaaten von Asylbewerberinnen und -bewerbern, eigene Staatsbürger wieder zurückzunehmen, wenn diese in Deutschland nicht als asylberechtigt anerkannt werden. Faeser wies darauf hin, dass im Dezember mit Georgien bereits ein solches Abkommen unterzeichnet wurde. Teil solcher Abkommen können auch erleichterte legale Einreisemöglichkeiten nach Deutschland für Fach- und Arbeitskräfte aus den betroffenen Ländern sein.
Bei mehreren Besuchen in dem nordafrikanischen Staat hatten Faeser und Stamp in den vergangenen Monaten ein Migrationsabkommen vorbereitet. Neben der Begrenzung irregulärer Migration insbesondere durch die Bekämpfung der Schleuserkriminalität soll es auch um die Zusammenarbeit bei der Anwerbung von Fachkräften gehen, etwa für das Gastgewerbe, die Pflege und das Baugewerbe. "Fachkräfteeinwanderung aus Marokko nach Deutschland ist für beide Seiten ein Gewinn", erklärte Faeser.
"Marokko ist ein bedeutender politischer Akteur in der gesamten Region Nordafrika. Als direkter Nachbar ist das Land außerdem ein wichtiger Partner der Europäischen Union", heißt es auf der Website des Ministeriums. Im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz funktioniere die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Marokko bereits gut, ebenso in der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität, besonders des Rauschgifthandels, betonte das Ministerium.