Mafia

Pater Maurizio Patriciello ist spät dran. "Ich warte auf meine Leibwächter", schrieb er per SMS. Er ist weder eine Berühmtheit noch ein Politiker, sondern ein Pfarrer in Caivano, einer verlassenen, von Kriminalität heimgesuchten Stadt am Stadtrand von Neapel. Er lebt unter Polizeischutz, seit am Tor seiner Kirche eine Bombe mit der Aufschrift "Geht uns aus dem Weg" explodierte. Die Drohung war die Reaktion der Camorra auf Patriciellos unerbittlichen Kampf gegen die illegale Entsorgung von Giftmüll durch die Mafia-Organisation auf Ackerland in der süditalienischen Region Kampanien.

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Polizeigewerkschafter, Wissenschaftler und die SPD-Opposition sehen in Nordrhein-Westfalen noch viel Handlungsbedarf bei der Bekämpfung organisierter Kriminalität (OK). In Stellungnahmen für eine Anhörung im Landtag an diesem Dienstag weisen sie auf personelle und organisatorische Mängel hin, aber auch auf Rechtslücken, die einen schnellen Zugriff oft erschweren. Vor allem die Polizei-Praktiker schildern in ihren schriftlichen Berichten eklatante Missstände.

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Mehr als 200 Angeklagte wurden in einem der größten Mafia-Prozesse Italiens seit Generationen zu insgesamt mehr als 2.200 Jahren Gefängnis verurteilt. In dem dreijährigen Prozess wurden Personen, die angeblich mit der Ndrangheta in Verbindung stehen, wegen Verbrechen verurteilt, die von Erpressung bis hin zu Drogenhandel reichten. Unter den Verurteilten befand sich auch ein ehemaliger italienischer Senator. Gegen die Urteile kann jedoch noch Berufung eingelegt werden. Die Ndrangheta ist eine der einflussreichsten kriminellen Organisationen Europas.

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In Italiens größtem Mafia-Prozess seit Jahrzehnten ist ein ehemaliger Abgeordneter der Regierungspartei Forza Italia zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Der konservative Politiker Giancarlo Pittelli wurde am Montag von einem Gericht in der süditalienischen Stadt Lamezia Terme schuldig gesprochen, für die Mafia-Organisation Ndrangheta tätig gewesen zu sein. Die Forza Italia war die Partei des im Juni verstorbenen Ex-Regierungschefs Silvio Berlusconi. Auch ein Ex-Polizist und ein ehemaliger Regionalrat wurden zu Haftstrafen verurteilt, weil sie in Diensten der Mafia standen.

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Für diesen Montag werden Urteile im Prozess gegen Hunderte Personen erwartet, denen Mitgliedschaft im italienischen Syndikat "Ndrangheta" vorgeworfen wird, einer der mächtigsten, umfangreichsten und reichsten Kartelle im Drogenhandel der Welt. Der Prozess begann vor fast drei Jahren in der Region Südkalabrien, wo die Mafia-Organisation ursprünglich ihren Sitz hatte. Die Ndrangheta sammelte in aller Stille Macht in Italien und im Ausland, während die sizilianische Mafia an Einfluss verlor.

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Sechzehn mutmaßliche Anführer und Mitarbeiter der Gambino-Familie seien in den USA und Italien festgenommen worden, teilten amerikanische Staatsanwälte am Dienstag mit. Die gegen sie erhobenen Vorwürfe umfassen Erpressung, Erpressung, Vergeltung von Zeugen, Verschwörung und Betrug. Zehn wurden im Raum New York und sechs von italienischen Behörden in Palermo auf Sizilien festgenommen. Ein weiterer Verdächtiger ist nach Angaben des US-Justizministeriums noch immer auf freiem Fuß. Die in den USA ansässigen Verdächtigen sollten am Mittwoch in New York vor Gericht erscheinen.

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Matteo Messina Denaro, der "letzte Pate" der sizilianischen Mafia, dem vorgeworfen wurde, einige der abscheulichsten Verbrechen der Cosa Nostra inszeniert zu haben, ist nach langer Krankheit gestorben, wie italienische Medien berichteten. Die nationale Nachrichtenagentur ANSA gab am Sonntag über Nacht seinen Tod bekannt. Der Bürgermeister von L'Aquila, Pierluigi Biondi, bestätigte, dass Denaro im Krankenhaus gestorben sei, "nachdem sich seine Krankheit verschlimmert hatte". Sein Tod "beendet eine Geschichte von Gewalt und Blut", sagte Biondi und dankte dem Gefängnis- und Krankenhauspersonal für ihre "Professionalität und Menschlichkeit".

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Claudia Caramanna ist erst seit zwei Jahren in ihrer Rolle und ihre Arbeit erregt bereits unerwünschte Aufmerksamkeit. Vor einem Jahr wurde ein anonymer Brief mit einem handgezeichneten Kreuz an sie nach Hause geschickt. Dann, im März dieses Jahres, brach nachts eine Gruppe von Schlägern in ihr Büro ein und stellte alles auf den Kopf. Zu ihrem eigenen Schutz hat Caramanna nun eine Polizeieskorte erhalten. Im Juli 2021 trat sie ihre Tätigkeit als Staatsanwältin am Jugendgericht von Palermo an. Viele ihrer Ermittlungen konzentrierten sich auf die Kinder von Mafiabossen und Drogenhändlern.

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Die ehemalige Mafia-Hochburg Corleone auf Sizilien hat die "schnelle Entfernung" eines verurteilten Mafiosi und Sohns des am meisten gefürchteten Gangsters Italiens gefordert, um die Stadt vor "Reputationsschäden" zu schützen. Giuseppe Salvatore Riina, bekannt als Salvuccio, der wegen Erpressung, Geldwäsche und Mafia-Verbindungen verurteilt und fast neun Jahre lang inhaftiert war, kehrte im vergangenen April in seine Heimatstadt zurück. Er ist der Drittgeborene des Bosses der sizilianischen Mafia, Salvatore "Totò" Riina, mit dem Spitznamen das Biest, der 2017 im Gefängnis starb.

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Die Polizei hat Verdächtige festgenommen und am frühen Mittwoch Häuser in Deutschland und Italien durchsucht, um massiv gegen Mitglieder des italienischen 'Ndrangheta-Syndikats für organisierte Kriminalität vorzugehen. In Deutschland durchsuchten mehr als 1.000 Beamte Dutzende Wohnungen, Büros und Geschäfte in den Bundesländern Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Thüringen, teilten die Staatsanwälte in einer gemeinsamen Erklärung mit. In Italien stellte die von Hubschraubern unterstützte Carabinieri-Polizei Haftbefehle gegen 108 Personen aus, die unter anderem der Zugehörigkeit zur Mafia beschuldigt wurden, Besitz, Herstellung und Handel mit Drogen und Waffen und Geldwäsche.