Es gehe um eine komplette Umstellung der Honorierung zunächst der Hausärzte. Viele Patientinnen und Patienten müssten künftig nicht mehr in die Praxis kommen, sondern könnten etwa Krankschreibungen telefonisch beantragen. "Wichtig ist, dass die Praxen aber dann trotzdem ihr Geld bekommen." Das solle durch eine Art Jahrespauschale sichergestellt werden.
Nach Lauterbachs Plänen sollen Hausärztinnen und Hausärzte mehr finanzielle Freiräume bekommen, um Wartezeiten und Engpässe zu vermeiden. Konkret sollen für Hausärzte - wie schon für Kinderärzte - Budgets mit Obergrenzen bei der Vergütung durch die Kassen aufgehoben werden. Dies soll dazu führen, dass alle in den Praxen erbrachten Leistungen bezahlt werden. Zudem soll sich der bürokratische Aufwand verringern.
Der Beitragssatz der Krankenkassen werde durch diese Reform nicht steigen, sagte Lauterbach. Die Kosten könnten durch die derzeit steigenden Einnahmen der Krankenkassen abgefedert werden. Die Höhe werde derzeit berechnet, sie liege aber nicht in der Größenordnung von einer Milliarde Euro. Lauterbach hatte die Mehrausgaben durch die Reform auf einen dreistelligen Millionenbereich für die Kassen geschätzt.