Erdogan bemängelte zudem, dass aus Deutschland keine Verurteilung Netanjahus für die vielen zivilen Opfer im Gazastreifen komme. "Ich sage das ganz klar, schauen Sie: Deutschland zahlt auch heute noch den Preis für das, was Hitler getan hat. Deshalb schweigt Deutschland, es hat seinen Kopf gesenkt", sagte Erdogan.
Erdogan, als Staatschef eines Nato-Landes eigentlich ein Verbündeter der USA, kritisierte zudem erneut die US-Unterstützung für Israel. Mit der Hilfe aus Washington habe die Regierung von Netanjahu über 20.000 Palästinenser im Gazastreifen töten können, sagte er.
Am Mittwoch hatte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium mitgeteilt, dass seit Beginn des Kriegs in Nahost am 7. Oktober mindestens 21.110 Menschen getötet worden seien. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten und bei dem 1200 Menschen getötet wurden.
Erdogan ist ein entschiedener Unterstützer der Palästinenser. Er weigert sich, die islamistische Hamas als terroristisch einzustufen und greift Netanjahu immer wieder scharf verbal an. Er hatte ihn zum Beispiel auch als "Schlächter von Gaza" bezeichnet.