Mit Blick auf propalästinensische Demonstrationen in Deutschland sagte Fischer: "Unsere Geschichte wiegt schwer. Wir dürfen keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass wir den Staat Israel unterstützen." Er selbst habe als junger Mann nach dem Sechstagekrieg 1967 zwar auch Mitgefühl mit den Palästinensern gehabt und empfunden, dass sie von Israel unterdrückt wurden, aber er habe zu keinem Zeitpunkt das Existenzrecht Israels infrage gestellt.
Als Außenminister habe er erlebt, wie unglaublich schwer es sei, die israelische Position gerade jungen Menschen zu erklären. "Wenn man sieht, wie Menschen im Westjordanland Steine werfen auf israelische Soldaten, die ihrerseits mit modernsten Waffen ausgestattet sind, hat man den Eindruck, das sei unfair. Aber Israel kann sich Schwäche nicht erlauben. Sonst wird es nicht mehr existieren", sagte er.
Im ersten Monat nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel haben Meldestellen in Deutschland bundesweit 994 antisemitische Vorfälle dokumentiert. Rechnerisch seien das 29 Fälle pro Tag, 320 Prozent mehr als der tägliche Durchschnitt 2022, berichtete der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) Ende November. Die Auswertung umfasst den Zeitraum 7. Oktober bis 9. November 2023. Viele Jüdinnen und Juden erleben laut Rias antisemitische Vorfälle im Alltag und fühlen sich unsicher.