Am Freitagabend ereignete sich auf dem 650-Jahr-Jubiläumsfest der Stadt Solingen eine tragische Messerattacke, die das ganze Land erschüttert hat. Ein bislang unbekannter Täter griff gegen 21:40 Uhr mehrere Besucher des Festes auf dem Fronhof, einem zentralen Platz in der Solinger Innenstadt, an. Bei dem Angriff kamen drei Menschen ums Leben, und acht weitere wurden verletzt, fünf von ihnen schwer. Der Täter konnte im Chaos der Panik fliehen und ist weiterhin auf der Flucht.
Laut Zeugenaussagen zog der Angreifer das Messer ohne Vorwarnung und stach gezielt auf die Halsregion seiner Opfer ein. Die Polizei in Düsseldorf hat den Vorfall als "Anschlag" eingestuft, betont jedoch, dass es bisher keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gibt. Der Einsatzleiter Alexander Kresta erklärte, dass die genaue Identität des Täters noch unklar sei und die Ermittlungen auf Hochtouren laufen.
In einer großangelegten Fahndungsaktion haben die Sicherheitskräfte, darunter Spezialeinheiten und Hubschrauber, die Solinger Innenstadt weiträumig abgesperrt und durchkämmen die Umgebung nach dem flüchtigen Täter. Gleichzeitig werden die Opfer und Zeugen des Anschlags intensiv befragt, um weitere Hinweise zu erhalten. Die Polizei rief die Bevölkerung auf, relevante Informationen oder Aufnahmen über ein Online-Hinweisportal zu melden.
Der Angriff auf das friedliche Stadtfest hat eine Welle der Betroffenheit und des Entsetzens ausgelöst. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zeigte sich tief erschüttert und sprach den Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl aus. "Wir trauern um die Menschen, die auf so grausame Weise aus dem Leben gerissen wurden", erklärte Faeser am Samstagmorgen. Sie betonte, dass die Sicherheitsbehörden alles daransetzen, den Täter zu fassen und die Hintergründe der Tat aufzuklären.
Auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) zeigte sich sichtlich betroffen, als er in der Nacht zum Tatort kam. "Ein Akt brutalster und sinnloser Gewalt hat unser Land ins Herz getroffen", sagte Reul. Er mahnte zur Zurückhaltung bei Spekulationen über den Täter und das Motiv, da bislang keine belastbaren Informationen vorlägen.
Der Solinger Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) sprach von einem "Schock, Entsetzen und großer Trauer", die die gesamte Stadt erfasst habe. "Es zerreißt mir das Herz, dass es zu einem Attentat auf unsere Stadt kam", schrieb er auf der Facebook-Seite der Stadt. Das ursprünglich auf drei Tage angesetzte Stadtfest wurde nach dem Anschlag umgehend abgebrochen.
Augenzeugen berichten von einer zunächst ausgelassenen Feier, die abrupt in Panik und Chaos umschlug. Der Angriff ereignete sich nur wenige Meter von der Hauptbühne entfernt, auf der zu diesem Zeitpunkt der bekannte DJ Topic auftrat. Topic, der selbst aus Solingen stammt, schilderte die bangen Momente auf seinem Instagram-Account: "Es sollte ein Festival für alle sein. Stattdessen endete es in einem Albtraum."
Der Tatort glich nach dem Angriff einer gespenstischen Szenerie. Während die Einsatzkräfte den Bereich weiträumig absperrten und die Spurensicherung aufnahm, verstummten die sonst so belebten Straßen Solingens. Auch Stunden nach der Tat herrschte im Stadtzentrum eine bedrückende Stille, die nur von den Geräuschen der Hubschrauber durchbrochen wurde.
Die Polizei steht weiterhin vor der Herausforderung, den flüchtigen Täter zu identifizieren und zu fassen. Eine genaue Beschreibung des Angreifers liegt bislang nicht vor, und viele Zeugen, die den Angriff miterlebt haben, stehen unter Schock und müssen psychologisch betreut werden.
Die Ermittler prüfen derzeit, ob es Zusammenhänge zu ähnlichen Vorfällen in der Region gibt und ob der Täter möglicherweise aus dem Umfeld des Stadtfestes stammt. Gleichzeitig werden Videoaufnahmen ausgewertet und Hinweise aus der Bevölkerung verfolgt.
Die Geschehnisse in Solingen haben die Stadt in tiefe Trauer gestürzt und in ganz Deutschland eine Diskussion über die Sicherheit bei Großveranstaltungen entfacht. Während die Suche nach dem Täter weitergeht, bleibt die Frage offen, welche Motive hinter dieser grausamen Tat stecken. Die Behörden versprechen, alles daranzusetzen, um den Täter zur Rechenschaft zu ziehen und die Hintergründe der Tat aufzuklären.
Quellen: Polizei Düsseldorf, Solinger Tageblatt, WDR, AFP, DPA, APnews