Das sind 63.250 Menschen mehr als noch im Juni 2022 – ein Anstieg um 10 Prozent innerhalb eines Jahres. Auch in den Jahren zuvor war die Zahl der Grundsicherungsbezieher im Rentenalter angestiegen. Bereits im vergangenen Jahr war mit 9 Prozent eine höhere Zunahme zu beobachten als in den Vorjahren. Der sprunghafte Anstieg im vergangenen Jahr wurde auch auf den Zuzug ukrainischer Geflüchteter im Rentenalter zurückgeführt. Zudem ist auch der Rentenfreibetrag gestiegen, weshalb mehr Rentnerinnen und Rentner Anspruch auf Grundsicherungsleistungen haben.
Der erneute Anstieg der Zahl der Grundsicherungsempfänger im Rentenalter stellt sich in einzelnen Bundesländern stark unterschiedlich dar. Die höchste Zunahme gab es der Aufstellung des Statistischen Bundesamtes zufolge in den fünf ostdeutschen Flächenländern. In Sachsen stieg die Zahl um 22,8 Prozent an, in Thüringen um 21,2 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern um 17,3 Prozent, in Sachsen-Anhalt um 17,2 Prozent und in Brandenburg um 14 Prozent. Den größten Anstieg in Westdeutschland gab es in Niedersachsen und dem Saarland mit 11,3 Prozent und in Bayern mit 10,9 Prozent. Den geringsten Anstieg gab es in Hamburg mit 4,3 Prozent und Berlin mit 7,3 Prozent.
Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch zeigte sich alarmiert und griff die Bundesregierung an: "Die Altersarmut in unserem Land jagt von Rekord zu Rekord. Die aktuelle Bundesregierung tut gegen Altersarmut weniger als die Vorgängerregierung", sagte Bartsch. "Die Ampel treibt mit ihrer Politik faktisch die Preise, weshalb viele Menschen abrutschen. Wir brauchen eine armutsfeste Mindestrente von 1200 Euro und ein Rentenniveau, das den Lebensstandard sichert", forderte Bartsch.