Die anschließenden "Analogleistungen", die höher liegen und bisher nach einer Übergangszeit von 18 Monaten gezahlt werden, sollen die Betroffenen nach dem Willen der beiden Minister erst deutlich später erhalten.
"Zu den Pull-Faktoren in Deutschland gehört auch das Niveau der Sozialleistungen", schreiben Lindner und Buschmann. "In der Vergangenheit sind hier viele Debatten mit pauschalen Verweisen auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts abgeblockt worden." Die Spielräume für Anpassungen seien aber "möglicherweise größer, als viele meinen".
Mit Blick auf Asylbewerber, die laut den Verteilungsregeln eigentlich in einem anderen EU-Staat humanitären Schutz erhalten müssten, schlagen die Minister vor, "die Leistung auf die Erstattung der notwendigen Reisekosten in den zuständigen Staat abzusenken". Lindner und Buschmann verweisen auf das Sozialrecht, in dem gelte, "dass Sanktionen zulässig sind, wenn zumutbare Mitwirkungshandlungen, die auf eine Verbesserung der eigenen Situation zielen, unterlassen werden".
"Fakt ist, dass zu viele Menschen nach Deutschland kommen, die auf den Sozialstaat angewiesen sind", heißt es in dem Gastbeitrag. Staatliche und private Flüchtlingshilfen seien mit Unterbringung und Integrationsleistungen mittlerweile überfordert. Die Verwaltungskapazitäten der Kommunen seien überlastet, sodass sie andere wichtige Aufgaben vernachlässigen müssten.
Lindner und Buschmann betonen, dass eine zu hohe Migration nach Deutschland zu Konflikten führe: "Sicherheitsbehörden tragen höhere Lasten, da junge Männer eine höhere Delinquenz aufweisen als andere Teile der Bevölkerung und eben 72 Prozent der Asylerstantragsteller männlich sind."
Die steigenden Zahlen von Migranten ohne eigene Unterhaltsfähigkeit seien "Wasser auf die Mühlen derjenigen, die das politische Spektrum immer weiter radikalisieren", mahnen die Minister. "Das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Institutionen der liberalen Demokratie nimmt ab." Lindner und Buschmann fordern eine "neue Realpolitik".