Betroffen von neuen Streiks wäre neben den Bahnfahrern auch die Wirtschaft, weil auch der Güterverkehr nicht rollen kann. Wissing warnte deswegen vor Versorgungsengpässen und Störungen von Lieferketten bei der Industrie sowie möglichen Problemen für Energieversorger wegen der Kohletransporte für Kraftwerke.
"Neben den massiven Beeinträchtigungen des Alltags für weite Teile der Bevölkerung sollten sich die Verantwortlichen ins Gedächtnis rufen, dass in Europa Krieg herrscht", sagte der Verkehrsminister. "Diese Tarifauseinandersetzung darf nicht zum Sicherheitsrisiko werden. Wir müssen für dieses Problem eine gemeinsame Lösung finden."
Die GDL und die Bahn hatten eigentlich bis einschließlich Sonntag verhandeln wollen. Nach Angaben des Unternehmens ließ die Gewerkschaft die Gespräche jedoch vorzeitig platzen. Hauptstreitpunkt ist demnach weiterhin die Forderung der GDL nach einer 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Gewerkschaft will am Montag auf einer Pressekonferenz über den Stand der Gespräche informieren.
Die Tarifverhandlungen hatten Anfang November begonnen. Bis Ende Januar war jedoch kaum verhandelt, dafür aber mehrmals gestreikt worden.