São Paulo/Frankfurt - In den 74 Nationalparks und 375 Naturschutzgebieten Brasiliens können Touristen die Natur genießen. Brasilien ist bestens bekannt für seine Artenvielfalt und will nun insbesondere den Ökotourismus fördern. Zwei der Nationalparks des Landes sind Meeres-Nationalparks, die speziell zum Schutz der Ökosysteme der Meere eingerichtet wurden: Abrolhos und Fernando de Noronha. Sie bieten Möglichkeiten zum Tauchen, Schnorcheln und Eintauchen in die Welt der Meerestiere.
Abrolhos Marine National Park
Der Meeres-Nationalpark Abrolhos im Bundesstaat Bahia umfasst die fünf vulkanischen Inseln des Archipels Abrolhos. Die Region beherbergt mit rund 1.300 Arten die größte Meeresbiodiversität Brasiliens und des Südatlantiks. Unter das Schutzgebiet des Abrolhos fällt ein beachtlicher Teil des dortigen Korallenriffs, hier wohnen außerdem Buckelwale, Meeresschildkröten, Seevögel, zahllose Fische und Wirbellose.
Auf Touren über die Siriba-Insel können Besucher verschiedene farbenfrohe Tiere wie braune Tölpel, Fregattvögel oder die Nester der Weißbauchtölpel und der Rotschnabel-Grazina entdecken, den heimischen Seevögeln des Archipels. Die Tour wird von Guides begleitet und mit ihrem Wissen über die Inseln und deren Artenvielfalt bereichert. In den flachen Gewässern rund um die Inseln des Archipels und in den etwas tieferen Gebieten lässt sich das Freitauchen üben, Abenteurer können hinabtauchen und dabei ein 1939 gesunkenes italienisches Frachtschiff besichtigen.
Der Meeres-Nationalpark Abrolhos ist zudem einer der besten Orte weltweit für die Walbeobachtung. Die Riesen des Ozeans beginnen ihre Wanderung zur brasilianischen Küste am Ende des antarktischen Sommers und erreichen Abrolhos Mitte Juni, angelockt von den klaren, warmen und flachen Gewässern der Region. Dort brüten die etwa 20.000 Buckelwale und bringen ihre Kälber zur Welt. Sie bleiben bis November in der Region. In den Gewässern von Abrolhos sind außerdem Rauzahndelfine, Große Tümmler, Mündungsdelfine sowie der Südliche Glattwal und der Zwergwal heimisch.
Fernando de Noronha Marine National Park
Der von der Küste Brasiliens etwa 350 Kilometer entfernt liegende Archipel Fernando de Noronha im Bundesstaat Pernambuco ist seit 2001 UNESCO Weltnaturerbe und besteht aus zwei föderalen Schutzgebieten: dem Meeres-Nationalpark Fernando de Noronha und dem Umweltschutzgebiet Fernando de Noronha. Der Archipel besteht aus 21 Inseln mit einer Gesamtfläche von 26 Quadratkilometern, wobei die Hauptinsel Fernando de Noronha die einzig bewohnte Insel ist. Dort befinden sich zum Beispiel auch Restaurants.
Der Archipel von Fernando de Noronha ist als eines der besten Tauchgebiete Brasiliens und der Welt bekannt: Das Wasser ist 26 Grad Celsius warm und glasklar. Die meisten Tauchplätze befinden sich im Meeres-Nationalpark von Fernando de Noronha. Am Praia Sueste können Besucher Schildkröten und Haie beobachten, die diesen Ort als Futter- und Ruheplatz nutzen. Die Insel ist zudem ein Brutgebiet für die Grüne Meeresschildkröte und ein Fütterungs-, Aufzucht- und Ruhegebiet für ihre Jungtiere sowie die Nachkommen der Karettschildkröte. Auf der Insel werden pro Saison etwa 300 Laichvorgänge verzeichnet, von denen mehr als die Hälfte am Praia Leão stattfindet.