Eigentlich sollte der Prozess am 20. Mai 2024 beginnen. Doch die zuständige Richterin hatte bereits vor Monaten eine mögliche Änderung des Zeitplans angedeutet - auch wegen der anderen Verfahren gegen den Ex-Präsidenten. Eine Verschiebung des Prozesses wäre ein Erfolg für Trump. Der 77-Jährige will bei der Präsidentenwahl Anfang November erneut für die Republikaner antreten und ist klarer Spitzenreiter bei den parteiinternen Vorwahlen. Die Partei nominiert ihren Präsidentschaftskandidaten offiziell Mitte Juli.
Trump wertet die verschiedenen Strafverfahren gegen ihn als Versuch, ihn am Wiedereinzug ins Weiße Haus zu hindern. Der Ex-Präsident beteuert in allen Verfahren seine Unschuld und versucht nach Kräften, die Prozesse auf juristischem Weg so lange wie möglich hinauszuzögern oder ganz abzuwenden.
In dem Fall zu den Regierungsdokumenten war Trump im vergangenen Jahr auf Bundesebene angeklagt worden. Ihm wird die gesetzeswidrige Aufbewahrung höchst sensibler Unterlagen aus seiner Zeit als Präsident (2017 bis 2021) vorgeworfen. Im August 2022 hatte die Bundespolizei FBI Trumps Villa durchsucht und mehrere als streng geheim eingestufte Dokumenten-Sätze beschlagnahmt. Vorgeworfen wird Trump auch eine Verschwörung zur Behinderung der Ermittlungen.
Insgesamt ist Trump im Wahljahr mit vier strafrechtlichen Verfahren gegen ihn konfrontiert: Neben dem Prozess in der Dokumenten-Affäre gibt es noch ein Wahlbetrugsverfahren auf Bundesebene und ein weiteres im Bundesstaat Georgia. Trump ist außerdem im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin angeklagt worden.
Erst am Mittwoch hatte Trump einen wichtigen Teilerfolg eingefahren in seinem Bestreben, die anstehenden Gerichtsverfahren gegen ihn hinauszuzögern. Das Oberste Gericht der USA nahm Trumps Berufung in der Frage nach Immunität vor Strafverfolgung an. Es geht darum, ob der Republikaner für bestimmte Handlungen während seiner Amtszeit als Präsident überhaupt belangt werden kann oder nicht. Der Supreme Court plant dazu nun eine Anhörung Ende April. Damit ist offen, ob und wann der politisch bedeutsame Prozess gegen Trump wegen versuchten Wahlbetrugs in Washington beginnen kann. Trump hat das Argument der Immunität auch in dem Fall in Florida geltend gemacht.