Stattdessen erklärte das russische Verteidigungsministerium, es habe mehrere ukrainische Flugdrohnen abgeschossen und einen separaten Angriff auf ein Marinepatrouillenschiff vereitelt. Am Donnerstag zuvor wurden mehrere Explosionen auf der Halbinsel Krim gemeldet, die Russland 2014 illegal besetzt hatte. Nach Angaben der Geheimdienstquelle wurden bei der ukrainischen Operation Drohnen eingesetzt, um Radargeräte zu zerstören, und anschließend Marschflugkörper, um Raketenwerfer der Flugabwehr zu treffen. "Nachdem sie die Radarstationen außer Gefecht gesetzt hatten, beschossen die Marineeinheiten die ‚Triumph‘-Systeme S300 und S400 im Wert von 1,2 Milliarden US-Dollar mit zwei Neptune-Marschflugkörpern", sagte die Quelle.
Neptun-Raketen wurden vom ukrainischen Militär für den Einsatz auf See entwickelt, wurden aber auch für Bodenziele modifiziert. Zur Anzahl der getroffenen Batterien wurden keine Angaben gemacht. Ukrainische Medien berichteten unter Berufung auf Anwohner, dass es gegen 05:40 Uhr Ortszeit (02:40 GMT) zu Explosionen kam und in der Nähe des Militärstützpunkts Rauch gesehen wurde. Das russische Verteidigungsministerium hingegen spielte die Bedeutung des Angriffs herunter und sagte, es habe elf Drohnen über der Krim abgeschossen. Von Russland ernannte örtliche Beamte haben keine Schäden an der Militäranlage oder den Luftverteidigungssystemen gemeldet.
Das Luftverteidigungssystem S400 ist seit 2007 im Einsatz und ist eine verbesserte Version des S300 aus der Zeit des Kalten Krieges. Die Raketen der aktuellsten Version können 400 km weit fliegen und Ziele in einer Höhe von 48 km angreifen. Der S400 kann Flugzeuge und ballistische Raketen zerstören. Die Ukraine scheint ihre Operationen gegen die Besatzungstruppen auf der Krim zu verstärken. Sie starteten gestern einen Großangriff auf den Hafen von Sewastopol, dem Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte. Ukrainische Beamte behaupten, dass zwei russische Marineschiffe schwere Schäden erlitten hätten.
Nach Angaben russischer Beamter seien bei dem Angriff zehn Raketen eingesetzt worden, bei denen Berichten zufolge 24 Menschen verletzt worden seien. Der Einsatz der Raketen diente dazu, den verstärkten Einsatz von Langstreckenmunition durch die Ukraine zu demonstrieren. Unterdessen teilte das Finanzministerium der Ukraine am Donnerstag mit, dass das Land im Rahmen des PEACE-in-Ukraine-Projekts der Weltbank 1,25 Milliarden US-Dollar (ca. 1,18 Milliarde Euro) von den Vereinigten Staaten erhalten werde. Beamte sagten, die Mittel würden für nichtmilitärische Zwecke verwendet und an gefährdete Gruppen sowie für die Bereitstellung von Bildungs- und medizinischen Dienstleistungen gerichtet.
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