Weniger heizen als im vergangenen Winter will laut Umfrage knapp ein Drittel der Bevölkerung. Knapp drei Viertel davon gaben als Grund "Geld sparen" an. Für 14 Prozent ist Solidarität, damit Deutschlands Gasreserven nicht leerlaufen, der Hauptgrund. 12 Prozent wollen weniger heizen, um das Klima zu schützen. 52 Prozent gaben an, in diesem Winter nicht weniger heizen zu wollen als im vergangenen. Die Mehrheit davon (61 Prozent) gab als Hauptgrund dafür an, schon wenig zu heizen und daher kein Sparpotenzial zu haben. 23 Prozent sahen keinen Grund dafür. Jeder zehnte gab als Hauptgrund an, dass es zu unkomfortabel sei.
Kürzer, seltener oder kälter duschen will im kommenden Winter nur knapp ein Viertel der Befragten. 69 Prozent davon gaben "Geld sparen" als Hauptmotiv dafür an. Für 16 Prozent ist die Solidarität, damit Deutschlands Gasreserven nicht leerlaufen, der Hauptgrund. Mit solch einem Verhalten das Klima schützen wollen wiederum 12 Prozent.
Gut zwei Drittel gaben an, beim Duschen keine Abstriche gegenüber dem vergangenen Winter machen zu wollen. Davon gab eine Mehrheit von 44 Prozent als Hauptgrund an, bereits kälter, kürzer oder seltener zu duschen. 31 Prozent sahen wiederum keinen Grund für eine Verhaltensänderung gegenüber vergangenem Winter. 21 Prozent war es zu unkomfortabel.
Derweil lobt die Bundesnetzagentur das Verhalten der Bevölkerung: "Die Einsparerfolge im letzten Winter waren beachtlich. Viele Menschen gehen mit der Heizung bewusster um", sagte Behördenpräsident Klaus Müller der dpa. Das erhoffe man sich auch für den kommenden Winter. Niemand solle frieren. "Aber zugleich bleibt es auch für den nächsten Winter wichtig, dass die Menschen sich genau überlegen, welcher Verbrauch sich einsparen lässt. Wer Gas sparsam verbraucht, kann auch im kommenden Winter viel Geld sparen", sagte Müller.
Die Ausgangssituation zu Beginn der Heizperiode sei deutlich besser als vor einem Jahr. Die Gasspeicher seien sehr gut gefüllt, Importe und Einsparungen seien stabil. "Für eine vollständige Entwarnung ist es aber zu früh", betonte Müller. Ein sehr kalter Winter würde den Gasverbrauch stark ansteigen lassen. Bei einem Stopp der russischen Gaslieferungen nach Südosteuropa müssten diese Staaten in einer Mangellage über Deutschland mitversorgt werden. "Schließlich dürfen wir auch Szenarien des teilweisen oder vollständigen Ausfalls von Erdgasleitungen nicht ignorieren."