Polen, das aktiv die Ukraine bei der Abwehr der russischen Aggression unterstützt, sieht sich verstärkt als Zielscheibe feindlicher Aktivitäten aus Russland und Belarus. Diese Bedrohungen werden als Teil eines größeren Plans interpretiert, die Stabilität der EU zu untergraben.
Premierminister Donald Tusk und seine Regierung haben daher eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen angekündigt. Zu den zentralen Initiativen gehört das Projekt Shield-East, für das rund 2,5 Milliarden Dollar in die Sicherung der Ostgrenze investiert werden sollen. Tusk bestätigte, dass die Arbeiten an diesem Projekt bereits begonnen haben.
Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz und der Generalstabschef der Streitkräfte, General Wiesław Kukuła, präsentierten die Details der verstärkten Grenzsicherung. Diese umfassen moderne Blockaden, Befestigungen und Überwachungsmaßnahmen, die darauf abzielen, potenzielle Angreifer abzuschrecken. Das Verteidigungsministerium erklärte, dass dieses System Teil einer regionalen Verteidigungsinfrastruktur sein werde, die gemeinsam mit den baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland aufgebaut wird, die ebenfalls an der Ostflanke der NATO liegen.
Das Verteidigungsministerium betonte, dass Shield-East "die Widerstandsfähigkeit des Landes gegenüber militärischen Bedrohungen aus dem Osten deutlich stärken, die Mobilität der gegnerischen Truppen einschränken und gleichzeitig unseren eigenen Soldaten und der Zivilbevölkerung mehr Handlungs- und Überlebensfreiheit bieten" werde.
Bereits unter der vorherigen rechtsgerichteten polnischen Regierung wurde eine Mauer an der Grenze zu Belarus errichtet, um den massiven Zustrom von Migranten, der seit 2021 aus dieser Richtung kam, zu stoppen. Diese Mauer kostete 400 Millionen Dollar. Die aktuelle proeuropäische Regierung fordert nun eine Verstärkung dieser Mauer, um den Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden.
Die drei baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland sowie Polen waren einst Teil der sowjetischen Einflusssphäre, und Moskau betrachtet diese Gebiete nach wie vor als Teil seiner Interessensphäre. Die jüngsten Maßnahmen Polens und der baltischen Staaten spiegeln ihre Bemühungen wider, ihre Sicherheit in einer zunehmend unsicheren geopolitischen Lage zu gewährleisten und die territoriale Integrität der NATO-Ostflanke zu schützen.