"Das zugeführte Personal ist zu 100 Prozent abgebaut worden", sagte etwa eine Sprecherin der Stadtverwaltung Weimar der Deutschen Presse-Agentur. Insbesondere die Beschäftigten von externen Dienstleistern, Honorarkräfte sowie die sogenannten RKI-Scouts seien inzwischen nicht mehr im Gesundheitsamt der Stadt beschäftigt.
Einige der einst zusätzlich Beschäftigten hätten sich inzwischen erfolgreich auf andere Stellen in den kommunalen Verwaltungen beworben und würden nun dort arbeiten, hieß es aus Weimar, dem Landkreis Nordhausen und Erfurt. In der Thüringer Landeshauptstadt betreffe dies vier Arbeitskräfte, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung. "Sie arbeiten jetzt als fest angestellte Mitarbeiter im Gesundheitsamt und im Sozialamt."
Während der Hochphasen der Corona-Pandemie waren die Gesundheitsämter der Kommunen mit zusätzlichem Personal verstärkt worden. Damit sollte gewährleistet werden, dass sie möglichst viele Infektionsketten nachverfolgen und so Folgeansteckungen unterbinden können.
Dazu waren neben Bundeswehrsoldaten zum Beispiel auch Leute eingestellt worden, die über das Bundesverwaltungsamt im Auftrag des Robert Koch-Instituts (RKI) gesucht worden waren. Sie hatten den Gesundheitsämtern geholfen, Kontaktpersonen von positiv Getesteten zu ermitteln. Auch Mitarbeiter aus anderen kommunalen Bereichen waren zeitweilig dorthin entsandt worden.
Am Beispiel der Stadtverwaltung Jena wird deutlich, wie viele zusätzliche Mitarbeiter damals die Gesundheitsämter verstärkten: Vor der Pandemie arbeiteten den Angaben nach im dortigen Gesundheitsamt 30 Beschäftigte. Während der Hochphasen der Pandemie seien dort dann etwa 60 Frauen und Männer tätig gewesen - plus weiteres Personal, das unter anderem Quarantänebescheinigungen ausgestellt habe. Aktuell zähle das Jenaer Gesundheitsamt 45 Beschäftigte.
Ähnlich stellte sich Lage im Landratsamt Nordhausen dar. "Zur Absicherung der Kontaktnachverfolgung während der Corona-Pandemie waren zeitweise bis zu 20 zusätzliche, befristet eingestellte Mitarbeiter beschäftigt", sagte eine Sprecherin. Hinzu seien Mitarbeiter aus anderen Bereichen der Verwaltung gekommen.
Beim Personalabbau nach der Pandemie sind den Verwaltungen zufolge in den Gesundheitsämtern keine Kündigungen ausgesprochen worden. "Entlassungen wurden nicht vorgenommen", sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung Gera. Vielmehr seien befristete Verträge nicht verlängert worden und Mitarbeiter aus anderen Teilen der Verwaltung wieder an ihre vormaligen Arbeitsplätze zurückgekehrt.
Obwohl Corona für die Beschäftigen in den Gesundheitsämtern inzwischen keine riesige Herausforderung mehr ist, hieß es aus mehreren Verwaltungen, die Arbeitsbelastung dort sei nach wie vor hoch. Unter anderem seien sie nun intensiv damit beschäftigt, meist ukrainische Geflüchtete auf Tuberkulose zu untersuchen, hieß es aus Weimar. Zudem gebe es eine Vielzahl von amtsärztlichen Untersuchungen nachzuholen, die in der Pandemie verschoben worden seien.
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