Im Januar habe die Raffinerie eine Auslastung von knapp 60 Prozent erreicht, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die große Herausforderung, die Anlage ohne russische Lieferungen und mit alternativen Ölen zu betreiben, habe die Raffinerie sehr gut gemeistert.
"Es bleibt abzuwarten, inwieweit wir die Resilienz auch in den nächsten Monaten bestätigen können", sagte Geschäftsführer Ralf Schairer. Es bleibe weiter viel zu tun. Schairer bedauerte, dass die Bundesregierung keine zweite Pipeline zwischen Rostock und Schwedt bauen will. Sie wäre die "energiestrategisch sinnvollste und nachhaltigste Investition" für eine gesicherte Versorgung von ganz Ostdeutschland und in eine erfolgreiche Transformation, sagte er.
"Insgesamt haben die Versorgung und der Betrieb der Raffinerie im ersten Monat nach dem Öl-Embargo ohne große Probleme funktioniert", hieß es. Allerdings seien Limitationen sichtbar geworden, die weitere Maßnahmen erforderlich machten. Für Februar seien die notwendigen Schiffe vorgemerkt, es sei der Raffinerie außerdem eine erste Menge kasachischen Rohöls angekündigt worden.
Nach dem Importstopp für russisches Pipeline-Öl bekommt die PCK-Raffinerie nach Angaben aus Regierungskreisen inzwischen genug Ersatz für eine Auslastung von 70 Prozent. Entsprechende Ölmengen kämen per Tanker über Rostock und den polnischen Hafen Danzig in die Anlage in Brandenburg. Über zusätzliche Mengen aus Kasachstan seien die Anteilseigner der Raffinerie in Verhandlungen. Eine erste Lieferung von dort sei noch für Februar anvisiert, hieß es.
Die Bundesregierung will die Auslastung der Raffinerie mit einer modernisierten Pipeline von Rostock nach Schwedt steigern. Eine zweite Pipeline hält sie für nicht erforderlich. PCK will nun die Pumpleistung der bestehenden Pipeline erhöhen. Dazu ist aus Sicht des Unternehmens eine zügige Bewilligung der von der Bundesregierung zugesagten Finanzmittel nötig.
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