Ihm würden außerdem schwere Verstöße gegen die allgemeine Sicherheit zur Last gelegt, berichtete die serbische Nachrichtenagentur Tanjug. Bei der Vernehmung habe der Verdächtige bestritten, diese Straftaten begangen zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Tage zuvor hatte sich Radoicic allerdings öffentlich als Rädelsführer der Aktion in Banjska bekannt.
Zuvor hatten die USA mit Nachdruck verlangt, dass die Verantwortlichen für die Gewalt zur Rechenschaft gezogen werden. Am 24. September hatte ein 30-köpfiger, schwer bewaffneter serbischer Kommandotrupp in der Ortschaft Banjska bei Mitrovica im Nordkosovo kosovarische Polizisten angegriffen. Dabei wurden drei serbische Angreifer sowie ein kosovarischer Polizist getötet.
Dies verschärfte die Spannungen zwischen dem Kosovo und Serbien. Die kosovarische Führung warf Belgrad vor, hinter Radoicic' Aktion zu stecken. Dieser beteuerte, auf eigene Faust gehandelt zu haben. Das Kosovo und die USA warfen Serbien vor, die Militärpräsenz an der Grenze zum Kosovo verstärkt zu haben. Belgrad bestritt dies.
Am Montag hatte Kosovos Ministerpräsident Albin Kurti zudem erklärt, die serbische Paramilitärs hätten vor ihrem Überfall in Banjska auf serbischem Territorium trainiert. Er postete beim Kurznachrichtendienst Plattform X (vormals Twitter) auch Drohnenaufnahmen, die diese Übungen zeigen sollen. Die Drohnenaufnahmen hätten die serbischen Aggressoren selber gemacht und Kosovos Polizei habe diese zusammen mit Waffen sichergestellt. Serbiens ehemalige Provinz Kosovo hatte sich 2008 nach einem blutigen Krieg für uanbhängig erklärt. Serbien erkennt dies nicht an.