Über die Auftragsvergabe gab es monatelange Diskussionen. Die Opposition beauftragte sogar ein eigenes Gutachten zur Qualität der Kittel - weil belieferte Kliniken einige Chargen aussortiert hatten. Die Landesregierung hatte stets betont, dass man im umkämpften Markt zu Beginn der Pandemie froh war, ordentliche Schutzmaterialien zu bekommen. Zunächst waren sie in einem zentralen Lager an der Düsseldorfer Messe gesammelt und von dort verteilt worden. Bei einem Ortstermin im Juni 2020 präsentierte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) Paletten voller Masken, Wegwerf-Kittel und Einmal-Handschuhe.
Inzwischen werden die Schutzmaterialien vom Land dezentral gelagert. Auch die 7,2 Millionen Schutzkittel gehören zu dieser sogenannten "Landesreserve Gesundheitsschutz", die für einen neuen Pandemie-Ausbruch angelegt wurde. Zu der Notreserve gehören laut Ministerium auch 4,3 Millionen medizinische Masken, rund 800.000 FFP2-Masken, 4.000 KN95-Masken und 38.000 Schutzvisiere. Handschuhe und Desinfektionsmittel sind nicht mehr vorrätig.
Sowohl für einen Großteil der Schutzvisiere, als auch für sämtliche KN95-Masken und nahezu alle Schutzkittel im Bestand läuft in diesem Jahr die Haltbarkeit ab. "Sofern kein Abruf aufgrund des Pandemiegeschehens erfolgt und das Verfallsdatum überschritten wird, erfolgt die thermische Verwertung (Entsorgung)", hieß es aus dem Gesundheitsministerium.
Im sogenannten "Sperrlager" sind unterdessen bereits Sachen, die abgelaufen sind - oder wegen Qualitätsmängeln aussortiert wurden. Sie werden nach Angaben des Ministeriums sukzessive verbrannt. Vergleichsweise niedrig ist der Bestand an Coronatests. 194.400 hat das Land laut Ministerium auf Lager: "Diese wurden und werden Gesundheitseinrichtungen zur Verfügung gestellt." An den Schulen des Landes werden laut Schulministerium noch mehr als 6,4 Millionen Tests gebunkert (Stand Ende Dezember). Laut Hersteller halten die Test-Kits 24 Monate.
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