Der Facebook- und Instagram-Mutterkonzern Meta soll sich nicht ausreichend für den Jugendschutz eingesetzt haben. Meta habe seine sozialen Plattformen bewusst attraktiv für Minderjährige gestaltet, hieß es in einer seit kurzem öffentlich zugänglichen Klage, über die das "Wall Street Journal" und die "New York Times" am Sonntag berichteten. Zwar seien Millionen Beschwerden über minderjährige Nutzer auf Instagram eingegangen, Meta habe aber nur einen Bruchteil dieser Konten deaktiviert.
Die Klage wurde Ende Oktober von den Generalstaatsanwälten von 33 Staaten eingereicht und zunächst nur in redigierter Form veröffentlicht. Darin heißt es den Berichten zufolge, Meta-Vertreter hätten eingeräumt, dass die Plattformen so gestaltet worden seien, um psychologische Schwächen von Jugendlichen auszunutzen, wie impulsives Verhalten, Anfälligkeit für Gruppenzwang und Unterschätzung von Risiken. Andere räumten ein, dass Facebook und Instagram auch bei Kindern unter 13 Jahren beliebt seien, denen die Nutzung der Dienste gemäß den Unternehmensrichtlinien nicht gestattet sei.
Meta teilte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AP mit, die Klage stelle die Bemühungen des Unternehmens um den Jugendschutz in den vergangenen zehn Jahren falsch dar. Tatsächlich stünden mehr als 30 Tools zur Verfügung, um Jugendliche und ihre Eltern zu unterstützen. Zum Ausschluss jüngerer Nutzer von den Diensten erklärte Meta, die Altersverifizierung sei eine komplexe Herausforderung für die Branche. Meta spreche sich dafür aus, die Verantwortung für die Kontrolle der Nutzung durch Minderjährige auf die App-Stores und die Eltern zu verlagern. So könnten die App-Stores gesetzlich verpflichtet werden, die Zustimmung der Eltern einzuholen, wenn Jugendliche unter 16 Jahren Apps herunterladen wollten, teilte der Konzern mit.