Fast die Hälfte (46 Prozent) der Mittelständler macht sich der aktuellen Analyse zufolge inzwischen Sorgen um die Auftragslage, im Frühjahr waren es noch 29 Prozent. Am stärksten betroffen zeige sich davon die Chemie- und Kunststoffindustrie, die ohnehin stark unter den gestiegenen Energiekosten leide.
Zudem bereitet einem Viertel (26 Prozent) der im Zeitraum 18. September bis 16. Oktober 2023 befragten Inhaber und Geschäftsführer Kopfzerbrechen, dass Finanzierungen infolge der rasant gestiegenen Zinsen teurer geworden sind. Das sind so viele wie nie zuvor im Rahmen dieser Erhebung. Auf dem Bau liegt dieser Wert mit 35 Prozent noch höher. "Unter den in Folge der Zinswende gestiegenen Finanzierungsbedingungen leiden aktuell vor allem die Baubranche sowie die mittelständischen Agrarbetriebe", heißt es in der Auswertung.
"Die Anstrengungen der Bundesregierung zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts müssen schnell zu greifbaren Ergebnissen kommen", mahnte BVR-Präsidentin Marija Kolak. Schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren, weniger Bürokratie und finanzielle Anreize für mehr Investitionen hätten dabei Priorität.
DZ-Bank-Firmenkundenvorstand Uwe Berghaus äußerte sich trotz der Dauerkrisen der vergangenen Jahre optimistisch, dass der Mittelstand auch die neuen Herausforderungen gut meistern werde. "Die Unternehmen sind sehr wandlungsfähig."
In der aktuelle Ausgabe der halbjährlichen Mittelstandsstudie, die durch eine Auswertung der Jahresbilanzen mittelständischer Firmenkunden ergänzt wird, heißt es: "Die Ergebnisse dieser Studie machen (...) Hoffnung, dass die allermeisten Mittelständler auch die nächsten Monate und die nächsten Jahre erfolgreich abschließen können. Gut gerüstet dafür scheinen sie jedenfalls zu sein."