Konkret will Lauterbach erreichen, dass Pflegefachkräfte künftig zum Beispiel Ernährungsberatungen machen oder bei der Wundversorgung eigenständiger planen dürfen. Sie könnten auch über den Einsatz bestimmter Verbandstoffe, Salben oder Katheter selbst entscheiden.
Fachkräfte mit Zusatzausbildung sollten bei der Versorgung von Demenzpatienten künftig selbst an der Therapie mitwirken können, sagte der SPD-Politiker weiter. Fachkräfte mit akademischem Abschluss auf Master-Niveau könnten künftig auch Gesundheitspraxen oder kleine Krankenhäuser leiten und bestimmte Hilfsmittel oder Medikamente selbst verschreiben. Geprüft werden soll zudem, ob Pflegekräfte in Zukunft auch die Einstufung der Pflegebedürftigkeit übernehmen können.
Eine solche Reform würde Deutschland auch attraktiver für gut ausgebildete Fachkräfte aus dem Ausland machen, sagte Lauterbach. Die Anwerbung scheitere derzeit an vielen Gründen wie etwa der Sprachkenntnis oder dem Mangel an Kita-Plätzen. "Aber oft scheitert sie allein schon deshalb, weil qualifizierte Fachkräfte in Deutschland viel weniger dürfen als in ihrer Heimat oder in anderen europäischen Ländern", sagte der Gesundheitsminister.