In seinem von Staatsmedien verbreiteten Auftritt erwähnte Putin allerdings nicht, dass dieser Attacke wiederum die schwerste russische Angriffswelle gegen die Ukraine seit Kriegsbeginn vorausgegangen war. Dabei waren am vergangenen Freitag ukrainischen Angaben zufolge mehr als 45 Menschen ums Leben gekommen – auch, weil vielerorts Wohngebiete unter Beschuss gerieten. Dennoch wiederholte Putin bei seinem Treffen mit den Soldaten die gängige russische Propagandabehauptung, die eigene Armee ziele in der Ukraine angeblich nur auf militärische Objekte.
Mit 24 Toten und mehr als 100 Verletzten hatte Russland infolge des Angriffs auf Belgorod erstmals in seinem schon rund zwei Jahre dauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine selbst eine so hohe Zahl an zivilen Opfern zu beklagen. Diese steht aber weiter in keinerlei Verhältnis zu den Opferzahlen in der Ukraine.
Die Hintergründe des Beschusses auf Belgorod sind zudem weiter unklar. Aus Kiew gab es keine offizielle Reaktion. Einige ukrainische Medien schrieben unter Berufung auf Geheimdienstquellen, dass möglicherweise die russische Luftverteidigung nicht präzise gearbeitet habe. Zudem gab es zahlreiche Beschwerden von Belgoroder Bürgern, dass Bombenschutzkeller während des Angriffs zugesperrt und somit nicht zugänglich gewesen seien.