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In einem dramatischen Schritt hat der Oberste Gerichtshof Brasiliens am Freitag die sofortige Sperrung von X, der Online-Plattform von Elon Musk, angeordnet. Der Richter Alexandre de Moraes kritisierte die Plattform scharf für ihre unzureichenden Maßnahmen gegen Desinformation und Hassrede. Die Sperrung trat am Samstagmorgen in Kraft und traf die 22 Millionen Nutzer in Brasilien hart. Musk reagierte mit heftiger Kritik und nannte Moraes einen "bösen Diktator". Der Konflikt zwischen dem Tech-Milliardär und der brasilianischen Justiz wirft wichtige Fragen zur Balance zwischen Meinungsfreiheit und der Bekämpfung von Fake News auf.

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat wegen der Spionageaffäre in dem südamerikanischen Land den stellvertretenden Geheimdienstchef gefeuert. Die Entlassung von Alessandro Moretti als Nummer 2 des brasilianischen Geheimdienstes Abin wurde am Dienstag im Amtsblatt bekanntgegeben. Moretti wird verdächtig, unter Lulas ultarechtem Vorgänger Jair Bolsonaro einem Netzwerk angehört zu haben, das illegal politische Gegner ausspähte.

Argentiniens umstrittener neuer Präsident Javier Milei ist am Sonntag ins Amt eingeführt worden. Der rechtspopulistische, ultra-liberale Polit-Neuling wurde im Parlament in Buenos Aires vereidigt. Der 53-Jährige schwor, "im Namen Gottes, des Vaterlandes und der Heiligen Evangelien" sich im Präsidentenamt "mit Loyalität und Patriotismus" für das Land einzusetzen. Später sollten auch seine neun Minister den Amtseid ablegen - das Kabinett mit bislang 18 Ministern schrumpft damit deutlich.

Satellitenüberwachung ergab, dass im brasilianischen Amazonasgebiet von August 2022 bis Juli 2023 9.001 Quadratkilometer Waldfläche zerstört wurden, so das jährliche Entwaldungsverfolgungsprogramm PRODES der nationalen Raumfahrtbehörde INPE. Es war das erste Mal seit 2018, dass die Zahl weniger als 10.000 Quadratkilometer betrug, vor der Präsidentschaft des rechtsextremen Ex-Führers Jair Bolsonaro (2019–2022), der für einen starken Anstieg der Kahlschläge im Amazonasgebiet sorgte.

Brasiliens ehemaliger Präsident Jair Bolsonaro hat nie viel Mitgefühl für Gefangene gezeigt. "Warum sollten wir diesen Drecksäcken ein gutes Leben geben? Das ist es, was ich denke", schimpfte er einmal. Viele in Brasilien glauben, dass diese Worte den rechtsextremen Populisten bald wieder heimsuchen könnten, während die Spekulationen zunehmen, dass Bolsonaro aufgrund eines Wirrwarrs von strafrechtlichen Ermittlungen und Skandalen rund um Luxusuhren, gefälschte Impfnachweise, einen Vier-Sterne-General und ein Computerhacker und ein verpatzter Militärputsch.

Die Bundespolizei hat die Villa des ehemaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro durchsucht und einen seiner engsten Mitarbeiter im Rahmen einer Untersuchung mutmaßlicher krimineller Versuche festgenommen, Covid-19-Impfnachweise zu fälschen, um in die USA zu reisen. Oberstleutnant Mauro Cid Barbosa, von der brasilianischen Presse als Bolsonaros "rechte Hand" bezeichnet, war einer von sechs Personen, die am Mittwochmorgen festgenommen wurden, als die Polizei mehrere Adressen in der Hauptstadt Brasília und Rio de Janeiro durchsuchte.

Der frühere Präsident Jair Bolsonaro sagte am Samstag er beabsichtige "in den folgenden Wochen" nach Brasilien zurückzukehren. Der Kommentar während einer Veranstaltung in einer evangelischen Kirche in Florida war das erste Mal, dass sich Bolsonaro öffentlich zu einer Rückkehr nach Hause äußerte. Der rechtsextreme Politiker ist seit seiner Ankunft in Orlando, Florida, am 31. Dezember, dem Vorabend der Amtseinführung seines linken Rivalen Luiz Inácio Lula da Silva, als Brasiliens aktuellem Präsidenten in den USA. Die Veranstaltung am Samstag fand für eine brasilianische Gruppe von Bolsonaro-Anhängern, die im Ausland leben, komplett in portugiesischer Sprache statt und wurde von rechtsgerichteter Organisation Yes Brazil USA organisiert.