Der 1. Mai ist auch dieses Jahr wieder Anlass nicht nur für Gewerkschaftskundgebungen, sondern auch für zahlreiche Demonstrationen der linken Szene. Die Polizei hat dabei allein in Berlin nach eigenen Angaben 6300 Beamte im Einsatz. In früheren Jahren gab es in der Hauptstadt wie auch in Hamburg in der Walpurgisnacht, also der Nacht vor dem 1. Mai, Gewalt und Angriffe auf die Polizei. In Berlin-Mitte demolierten Randalierer in der Nacht zum Samstag zahlreiche Autos und Fensterscheiben.
"In diesem Jahr steht der 1. Mai für mich auch besonders im Zeichen der Solidarität mit den hunderttausenden Frauen und Kindern aus der Ukraine, die vor Putins grausamem Krieg aus ihrer Heimat fliehen mussten", erklärte Faeser mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Wir erwarten zehntausende Menschen bundesweit bei den Gewerkschaftskundgebungen, die ein starkes Zeichen für soziale Gerechtigkeit setzen werden."
Berlins Regierende Bürgermeister Kai Wegner hat die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Gewalt gewarnt. "Ich wünsche mir, dass wir alle einen friedlichen 1. Mai erleben", sagte der CDU-Politiker am Samstagabend dem rbb. Es gehe an dem Feiertag um gute Arbeit und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, nicht um Gewaltausbrüche. Die Berliner Polizei sei auf solche Einsatzlagen gut vorbereitet. "Die Polizei hat hier nicht nur meinen Respekt, sondern meine volle Unterstützung", sagte Wegner. "Und ich wünsche mir, dass jeder Polizist, jede Feuerwehrfrau, jeder Feuerwehrmann gut und vor allem gesund nach dem 1. Mai nach Hause kommt." Er werde am 1. Mai mit Innensenatorin Iris Spranger (SPD) die Einsatzzentralen der Feuerwehr und der Polizei besuchen.
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