Zu Beginn des Jahres war die Inflationsrate in Frankreich auf 7,0 Prozent gestiegen. Analysten hatten für Februar keine Veränderung erwartet. Auch im Monatsvergleich verstärkte sich die Preisentwicklung deutlich. Wie Insee weiter mitteilte, lagen die Verbraucherpreise im Februar 1,0 Prozent über dem Niveau vom Januar. Zu Beginn des Jahres waren die Preise nur um 0,4 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Insee begründete die wieder höhere Inflation mit deutlich steigenden Preisen für Lebensmittel und Dienstleistungen.
Eine überraschend starke Preisentwicklung wurde am Dienstagmorgen auch aus Spanien gemeldet, der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone. Hier stiegen die nach europäischer Methode berechneten Verbraucherpreise (HVPI) im Februar um 6,1 Prozent im Jahresvergleich, wie das Statistikamt INE nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im Vormonat hatte die Rate 5,9 Prozent betragen. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 5,8 Prozent gerechnet.
Die steigende Inflation ist keine gute Nachricht für die Europäische Zentralbank (EZB), die seit Monaten mit höheren Zinsen gegen die Teuerung ankämpft. Im März wird mit einer weiteren deutlichen Erhöhung der Leitzinsen um 0,50 Prozentpunkte gerechnet.
Die unerwartet hohen Inflationsdaten zeigten Auswirkungen an den Finanzmärkten. Die Aussicht auf weiter steigende Zinsen im Kampf gegen die Teuerung ließ die Renditen für Staatsanleihen aus der Eurozone spürbar ansteigen. Auch der Kurs des Euro erhielt nach der Veröffentlichung der Preisdaten Auftrieb und konnte am Vormittag die Kursverluste aus dem frühen Handel wieder wettmachen.
dp/fa