Verglichen mit dem bundesweiten Durchschnitt liegen demnach die Lebenshaltungskosten in Hamburg 11,5 Prozent höher, allerdings noch fast 11 Prozent unter der teuersten Metropole München. Wer im Norden ein günstigeres Pflaster sucht, könnte im Hamburger Umland fündig werden, wo es zum Teil allerdings auch noch deutlich teurer ist, als im deutschen Schnitt. An der Spitze liegen im "Speckgürtel" der Hansestadt die Kreise Stormarn und Pinneberg in Schleswig-Holstein: 4,3 beziehungsweise 4,0 Prozent teurer ist das Leben dort im Vergleich zum bundesweiten Schnitt. Vergleichsweise günstig ist es südlich der Elbe in den niedersächsischen Landkreisen Harburg und vor allem Stade - sowie östlich der Hansestadt im Kreis Herzogtum Lauenburg.
Rechnet man das Wohnen heraus, ist der Unterschied zwischen teurer und günstiger mit einer Spanne von weniger als 2 Prozent fast nicht mehr vorhanden. Das liegt daran, dass es in vielen Bereichen der Lebenshaltungskosten keine oder nur geringe regionale Unterschiede gibt, wie Christoph Schröder vom IW erklärt. Die Bestellung im Internet, Lebensmittel vom Discounter, Kleidung bei Modeketten oder die Eigenmarken der Supermärkte nennt er als Beispiele.
Im Gegenzug fällt die Spreizung bei den Wohnkosten erheblich höher aus. Im Vergleich zum bundesweiten Schnitt liegen sie in Hamburg 36,2 Prozent höher, in den drei teuersten Kreisen im Umland, Stormarn (13,4 Prozent), Pinneberg (11,8 Prozent) und Segeberg (8,8 Prozent) immerhin deutlich niedriger.
IW und BBSR haben für die Studie in einem aufwendigen Verfahren aus verschiedensten Quellen Verbraucherpreise für das Jahr 2022 ermittelt und regional aufgeschlüsselt. Basis der Berechnungen sind rund 24 Millionen Daten, die teils automatisch eingelesen wurden.