Die Nachfolge von Stoltenberg soll noch vor einem Nato-Gipfeltreffen im Juli in Washington bekanntgegeben werden. Der amtierende Nato-Chef gibt seinen Posten zum 1. Oktober nach insgesamt zehn Jahren ab, nachdem seine Amtszeit angesichts des Ukraine-Krieges zweimal verlängert wurde. Im vergangenen Jahr hatte sich Rutte zunächst selbst als möglichen Nachfolger Stoltenbergs ausgeschlossen. Im Oktober erklärte er jedoch in niederländischen Medien, dass die Leitung des Militärbündnisses eine "sehr interessante" Aufgabe sei, für die er - sollte sie sich ihm bieten - offen sei.
Bis zur Bildung einer neuen Regierung nach dem Wahlsieg des Rechtspopulisten Geert Wilders im November ist der 57-jährige Rutte aktuell noch niederländischer Regierungschef. Aus Diplomatenkreisen hieß es, auch für Nato-Staaten wie die USA, Deutschland und Frankreich gelte Rutte als Favorit unter den Kandidaten für das Amt des neuen Generalsekretärs. Weitere Anwärter sind etwa die estnische Regierungschefin Kaja Kallas sowie Lettlands Außenminister Krisjanis Karins.
Sollte Rutte tatsächlich die Nachfolge des amtierenden Nato-Chefs Stoltenberg antreten, wäre er der vierte Niederländer in diesem Amt. Stoltenberg selbst sagte im vergangenen Jahr der Nachrichtenagentur AFP, Rutte sei "ein fähiger Politiker mit viel Erfahrung als Regierungschef". "Aber es ist nicht an mir, zu entscheiden, wer mein Nachfolger wird", betonte er.