"Unsere jüdischen Mitbürger sind seit Langem mit derartigen Akten konfrontiert", sagte Le Pen. Ganze Stadtviertel hätten sich geleert wegen des "Vormarsches der islamistischen Ideologie", sagte Le Pen.
Auf die antisemitische Vergangenheit ihres Vaters angesprochen erklärte sie, dass sie eine "Trennung" vollzogen habe, die nicht einfach gewesen sei. Jean-Marie Le Pen war unter anderem dafür verurteilt worden, dass er die Gaskammern der Nazis als ein "Detail der Geschichte" bezeichnet hatte. Er hatte die Partei Front National gemeinsam mit Pierre Bousquet gegründet, einem ehemaligen Mitglied der Waffen-SS.
Der aktuelle Chef von Le Pens Partei Rassemblement National (RN), Jordan Bardella, hatte am Vortag erklärt, dass er den Parteigründer nicht für einen Antisemiten halte. Marine Le Pen will 2027 ein viertes Mal bei der Präsidentschaftswahl antreten und liegt in Umfragen derzeit vorn.
Die linkspopulistische Partei La France Insoumise (LFI) erklärte unterdessen, dass sie nicht an der Demonstration teilnehme. Parteichef Jean-Luc Mélenchon ist seit dem Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas in die Kritik geraten, weil er es vermied, die Hamas als "Terrororganisation" zu bezeichnen. Präsident Emmanuel Macron hat sich noch nicht dazu geäußert, ob er an der Demonstration teilnimmt.