"Wir werden auch innovativ sein, um der Herausforderung durch den massiven Einsatz von Drohnen zu begegnen, dafür setzt Frankreich auf seine Verteidigungsindustrie", sagte Macron. Die Verteidigungsindustrie befinde sich im Kriegsmodus und sei in der Lage, schneller und mehr zuliefern als zuvor, sagte der Präsident.
Während das Verteidigungsministerium in Kiew den massiven Munitionsmangel der ukrainischen Streitkräfte beklagte, gründeten in Paris 20 Länder, darunter Deutschland, eine Artillerie-Koalition für eine erhöhte Munitionsproduktion. Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow bezeichnete den Munitionsmangel am Donnerstag als ein "sehr reales und dringliches Problem, mit dem unsere Truppen derzeit konfrontiert sind". "Wir müssen die ukrainischen Verteidigungsfähigkeiten stärken, um die freie Welt vor der russischen Gefahr zu schützen", schrieb er auf X.
Der Minister schaltete sich im Laufe des Tages per Video zur Gründungskonferenz in Paris zu. "Es gibt keine Alternative zu einer modernen Artillerie, wir müssen uns weiter anstrengen, um die Produktion von Munition zu erhöhen", sagte Umerow.
Die von Frankreich und den USA geführte Artillerie-Koalition ist Teil der Ramstein-Kontaktgruppe. Auf der US-Luftwaffenbasis in Rheinland-Pfalz hatten sich erstmals im April 2022 Vertreter aus 50 Ländern getroffen, um die Unterstützung für die Ukraine im Krieg gegen Russland zu organisieren.
Die Weigerung der australischen Regierung, eine Flotte europäischer Armeehubschrauber vom Typ NH90 an die Ukraine zu übergeben, nachdem sie wegen einer schwierigen Geschichte ausgemustert wurde, hat unterdessen in Australien für Aufregung gesorgt. Der NH90 wurde in Australien als MRH90 Taipan zusammengebaut. Die Regierung in Canberra hat beschlossen, ihre unerwünschten Taipans nicht in die Ukraine zu schicken, sondern sie lieber für Ersatzteilelager zu nutzen.
Der Co-Vorsitzende der Australischen Föderation Ukrainischer Organisationen, Stefan Romaniw, forderte die Regierung am Freitag auf, ihre Entscheidung rückgängig zu machen. "Die Hubschrauber würden die Luftwaffe der Ukraine erheblich stärken, was dazu beitragen würde, Freiheit und Demokratie zu verteidigen und Leben zu retten", sagte er. "Aber Australien riskiert jetzt, einfach danebenzustehen, anstatt für das Richtige einzutreten."
Der australische Verteidigungsminister, Pat Conroy, verteidigte die Entscheidung. Er sagte, keines der Flugzeuge sei flugbereit, die Flotte sei drei Monate lang am Boden gewesen, bevor die Ukraine ihren Antrag gestellt habe, und Reparaturen hätten einen erheblichen Aufwand an Zeit, Ressourcen und Steuergeldern erfordert. Die australische Regierung wurde zuvor dafür kritisiert, dass sie sich weigerte, ihre stillgelegte Flotte von F/A-18 Hornet-Kampfflugzeugen an die Ukraine zu spenden – ein Flugzeug, das als robuster gilt als die F-16-Kampfflugzeuge, die die Ukraine bald erhalten wird.
Die Vorbereitungen der Ukraine auf den Einsatz der Kampfjets F-16 im Jahr 2024 laufen unterdessen nach Angaben von Außenminister Dmytro Kuleba nach Plan. "Die Piloten bereiten sich vor. Die Ingenieure bereiten sich vor. Die Infrastruktur wird vorbereitet", sagte Kuleba am Donnerstag in der Dauernachrichtensendung des ukrainischen Fernsehens. Alle Länder, die der Ukraine Jets zur Verfügung stellen wollten, kämen ihren Verpflichtungen nach.
"Ich denke, dass wir in diesem Jahr die ersten F-16-Luftsiege in der Ukraine erringen werden", sagte der Minister. Für sein Land habe es Priorität in diesem Jahr, die Luftüberlegenheit über Russland zu erlangen. Der Sieg im Krieg werde davon abhängen, wer den Himmel kontrolliere, sagte Kuleba.
Bislang fehlt es der Ukraine an Flugzeugen, um russische Jets zu bekämpfen. Die Niederlande und Dänemark wollen mehrere Dutzend Kampfjets des US-Typs F-16 abgeben. An der Ausbildung der ukrainischen Piloten auf dem für sie neuen Flugzeugtyp beteiligen sich noch mehr Länder, darunter die USA. Das dänische Militär rechnet nach Medienberichten damit, im zweiten Quartal 2024 die ersten Maschinen an die Ukraine zu übergeben.